''Können Sie ihre Träume kontrollieren'' ? Diese Frage wird mit dieser markanten Stimme dauerhaft in meinen Schädel gebrannt bleiben.
Paul Spense ist ein abgewrackter Schauspieler und hat es nicht leicht. Sein Manager und der Produzent setzen ihm ganz schön zu. Nach einer Party hat er einen Blackout und landet im Berlin 1941. Dort landet er beim Wiederstand und ist natürlich sofort in Schwierigkeiten. Als er in Hollywood wieder aufwacht, läuft er zu seinem Therapeuten, der ihm rät, seine Träume zu beeinflussen. Und tatsächlich landet er wieder in Berlin und dann auch noch im Gestapo-Gefängnis. Wie wird es aus der Geschichte herauskommen ???
Eine sehr spannende Geschichte, auf die die Hörspielszene mit Spannung gewartet hat. Der Erstling von RipperRecords ('Jack the Ripper') hat in 2001 neue Maßstäbe gesetzt und nach der langen Wartezeit war man gespannt, was da folgen würde.
Herausgekommen ist eine Vertonung eines Stoffes, der sicher nicht die Kommerzialität hat, die ein Ripper vorweisen kann. Produktionstechnisch muss sich dieses doch sehr drückende Stück nicht vor dem Vorgänger verstecken. Es hat Atmosphäre und man ist jederzeit 'Mittendrin'.
Der Hauptsprecher, Helmut Krauß, macht einen mehr als hervorragenden Job. Er ist Paul Spense 1941 genauso wie 2001 ohne unglaubwürdig zu wirken. Die Hauptrolle perfekt zu besetzen gelingt Frank Gustavus wiedermal. Sogar der Ripper-Hauptsprecher Dietmar Mues ist wieder dabei und dieser darf vor allem 1941 als Obersturmbandführer Dorff wieder sein ganzes Können zeigen: beängstigend. Das ganze Hörspiel ist hochkarätig besetzt und es ist keiner dabei, über den man nur ein böses Wort sagen dürfte. Alles tolle Sprecher unter einer tollen Führung. Herausstreichen muss man noch Jürgen Thormann, der wieder eine bleibende Erinnerung hinterlässt.
Die Musik von Jan-Peter Pflug ist ebenfalls super und auf den Punkt hin komponiert. Sein End-Thema ist so eindrucksvoll, dass man es bis zum Schluss hören muss.
Anders als beim 'Ripper' sind hier Geräusche von einem Geräuschemacher gemacht worden. Dies verleiht dem Hörspiel nochmal einen 'Klassiker'-Touch, denn man kann das hören. Meine Bitte an Euch: die Szenen im Gestapo-Gefängnis bitte intesiv und auf einem guten Kopfhörer anhören!
Das Artwork ist dem des Rippers ähnlich und wird dafür (gewollt) sorgen, dass man die Produktion als Ripper Copact Disc wiedererkennt. Die Sprecher-Illus sind noch besser als beim Ripper.
Fazit: Es ist wieder einmal vollbracht: ein klarer Anwärter auf das Hörspiel des Jahres. Aber: es wird das Thema sein, dass sich durchsetzen muss und wir werden am Ende des Jahres sehen, ob es sich kommerziell verkauft hat.
Euch kann ich die Produktion nur wärmstens ans Herz legen, denn hier gibt es wieder alles: gute Produktion, Spitzen-Sprecher und ein Hörspiel, das nachdenklich macht.
''Und falls wir uns nicht mehr sehen ... Gute Reise ...''