''Ein Mann lebt zum zweiten Mal''ist der Wahlspruch der Serie und auch der von Macabros. Die zehnteilige Hörspielserie von Europa aus den gloreichen 80ern hat die Messlatte hoch gesetzt. Nun hat sich das Label Hörspiele-Welt an das Revival mit der allerersten Anfangsgeschichte und neuen Sprechern gemacht.
Björn Hellmark ist der Sohn eines steinreichen Industriellen. Er ist glücklich mit seiner Freundin Carminia und der Playboy fährt auch Autorennen. Dem japanischen Rennstall ist er allerdings zu gut und damit sie gewinnen, manipulieren Sie Björns Wagen und der wird auch lebensgefährlich verletzt. Doch anstatt zu sterben, kann er eine Astralprojektion von sich materialisieren - er lebt zum zweiten Mal. Er macht sich auf die Suche nach seinen 'Mördern' und landet so in Japan.
Dort unterstützt der Taykushi-Konzern den verrückten Dr. Konaki, der einen Gehirn-Computer gebaut hat und den Menschen, die Opfer wurden, kleine Kugeln mit Resthirn auf den Kopf setzt. Doch dieser ist wirklich verrückt.
Björn Hellmark kommt in Dr. Konakis Labor und dort kommt es zum Finalkampf....
Der Kult geht also weiter und startet mit einer wohl sehr nah am Original orientierten Umsetzung der allerersten Geschichte der Serie Macabros, die 125 Hefte umfasst. Die Story ist gut, auch wenn sie hier sehr ausführlich rüberkommt. Viele Erzähl-Dialoge erklären auch Hintergründe, was sich vor allem für die rentiert, die bisher nicht mit der 20 Jahre alten alten Serie konfrontiert wurden.
Auf Feinheiten wurde sehr geachtet. So sind Dialoge auch mal überschnitten und nach einer sehr genialen Endmusik kommt nochmal ein ziemlich gruseliges Ende. Das hat was!
Die Sprecher wurden im Vornherein sehr stark diskutiert. Als Macabros wurde nicht Douglas Welbat gecastet, der die Rolle in den 80ern gesprochen hat, sondern der Comedian Simon Gosejohann. Dieser ist hörspieltechnisch unerfahren und gibt in dieser Serie sein Debut. Dafür macht er es recht ordentlich. An manchen Stellen nuschelt er ein wenig, aber er kann Björn Hellmark, der sich nicht immer ganz wohl in seiner Haut fühlt, gut darstellen. Und zum Generationen-Wechsel: genial besetzt ist eben der 'alte' Macabros als Björns Vater. So schliesst sich auch für Herrn Welbat der Kreis.
Daneben agieren unbekannte und bekannte Sprecher. Konrad Halver ist als Japaner eine gute Besetzung. Robert Missler als Molochos sicher auch eine gute Wahl, wenn er hier aber auch gar nicht in der Story, sondern nur im Vorspann vorkommt. Hans-Jörg Karrenbrock ist ein wirklich sehr guter und überzeugender Erzähler.
Beste Rolle in diesem Hörspiel allerdings ist Dr. Konaki, der von Michael von Rospatt genial gesprochen wird.
Geräusche und vor allem die Musik sind auf einem wirklich sehr hohen Niveau. Ein harter Titelsong und gute Elektro-Mukke untermalten das Geschehen.
Habe ich in einer Kritik gelesen, 1972 hätte es keine Elektro-Musik gegeben? Ja, das Haar in der Suppe ist gefunden ... 1971 haben Kraftwerk noch mit Gitarre gespielt.... Aber lieber so, als umgekehrt; welcher Jugendliche kennt denn noch Münzfernsprecher, wie sie die Drei Fragezeichen benutzen?!
Ich kenne die limitierte Ausgabe im Klappcover nicht, da wir keinen Media-Markt in der Nähe haben. Mir liegt nur eine normale Ausgabe vor. Das Inlay allerdings ist wohl bei beiden Ausgaben das Gleiche: Es ist gut gemacht und enthällt neben Vorworten von Dan Shocker (Autor) und Olaf Seider (Produzent), Sprecherangaben, Credits, ein ausführliches Glossar (super) und die Namen der 19 benannten Tracks, in die die Doppel-CD aufgeteilt ist.
Fazit: Eineinhalb Jahre nach der ersten Ankündigungen und nach genausolanger Wartezeit der Fans mit Unkenrufen, Insider-Infos und Ungeduld ist sie nun da. 'Der Anfang' von Macabros als ausführlich originalgetreue Geschichte auf zwei CDs für unter 10 Euro. Dann auch noch gut produziert. Hier lohnt sich der Griff ins Regal. Grusel, der Spaß macht!