Noch so ein deutscher Klassiker, der als Oper verarbeitet wurde. Aber wer glaubt, dass sich Titania Medien mit einer oberflächlichen Bearbeitung zufrieden geben würden, hat sich getäuscht.
Ich konnte das Hörspiel wären des Pre-Listenings in der Immanuelskirche in Wuppertal am 02.11.2006 geniessen. Der Hall kam nicht so gut, aber das tut einem so perfekt inszenierten Hörspiel keinen Abbruch.
Wilhelm hat nur eins im Sinn: sein Käthchen zu heiraten. Doch der Vater, der Förster will sie nur an seinen Nachfolger abgeben. Wilhelm ist ein talentierter Schütze, aber reicht es für den Testschuss unter den Augen des Kommissarius?
Wilhelm zweifelt und sieht nur eine Möglichkeit: er muss sich Freikugeln mit Hilfe des Teufels herstellen. Das Verfahren ist kritisch, doch es gelingt ihm. Am Tag der Hochzeit soll dann der Schuss erfolgen. 60 Freikugeln treffen und drei lenkt der Teufel - so ist der Deal ...
Spannend, was Titania Medien hier aus der Erzählung machen. Herausgekommen ist ein spannendes Gruselhörspiel, das sicher seinesgleichen suchen wird, auch in der Serie Gruselkabinett.
Marius Clarén ist hier der Protagonsist Wilhelm, den er überzeugend gibt. Gewissensbisse, Höflichkeit und die anderen Gefühle seiner Figur bringt er super. Absolutes Highlight aber ist Jürgen Thormann als Stelzfuß. Selten hat man ihn so auf- und abdrehen gehört. Eine tolle Rolle!
Die Musik ist passend zur Folge ausgesucht worden. Die mehr oder weniger klassische Jagdmusik passt wie die Faust auf's Auge. Die Geräusche sind in der Folge immmers wichtig und auch immer punktgenau eingesetzt.
Die Coverillustration ist eine Szene aus dem Hörspiel und sicher auch eine der besten aus der Serie.
Die gute Stunde Hörspiel ist in 13 benannte Tracks unterteilt.
Fazit: Eine gewagte Sache, sich diesen Klassiker vorzunehmen und ihn zu einem ernstzunehmenden Grusel-Hörspiel zu machen. Projekt gelungen! Und dieser Jürgen Thromann ist alleien schon eine Kaufempfehlung wert!