Beschreibung:

Poe und Leonie treffen überraschend Dr. Templeton, Poes Arzt. Er lädt sie auf sein Landhaus ein, um Leonie behilflich zu sein, etwas über die Geschichte ihrer toten Freundin herauszufinden. Was sie nicht ahnen: Sie kommen der Lösung des Rätsels bedrohlich nahe. In Dr. Templetons Haus finden sie einen Sarg und kurz darauf ist Poe lebendig begraben.
Dauer: ca. 55 Minuten
Hörspielbearbeitung: Melchior Hala Regie, Hörspielmusik, Ton: Christian Hagitte und Simon Bertling Nach einer Idee von Dicky Hank, Marc Sieper und Thomas Weigelt
VÖ: 06.12.2004
Bestellnummer: CD: 1453 / MC: 1452

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Kommentar von
grimsby roylott
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"Jetzt war ich nicht mehr auf der Suche, jetzt war ich auf der Jagd!" - mit diesen schicksalhaften Worten endet diese Folge und wer schon ein bisschen weiter gehört hat weiß, wie sehr sich "Poe" damit geirrt hat...
Um ein weiteres Mal das Ende gleich vorwegzunehmen: dieses Hörspiel kriegt 5 von 5 Sternen und ist das mit Abstand beste, was es derzeit auf dem kommerziellen Hörspielmarkt an unheimlicher Unterhaltung gibt! Nachdem die Folgen 6 (Goldkäfer) und 7 (Morde in der Rue Morgue) sehr schwach waren und nicht überzeugen konnten, kann die vorliegende Folge 8, "Lebendig begraben", wieder in jeder Hinsicht überzeugen. Zwar bin ich mir gerade nicht ganz sicher, auf welcher Erzählung E.A.Poes das Hörspiel beruht (oder ob überhaupt auf einer konkreten Erzählung - genauso gut könnte das Hörspiel einfach nur eins der zentralen Motive Poes, eben lebendig begraben zu werden, als Anregung genommen haben). Höchstwahrscheinlich diente The Premature Burial als direktes Vorbild. In dieser Geschichte fällt der Erzähler in einen tiefen Schlaf und ist überzeugt, in einem Sarg lebendig begraben zu sein. Letztlich ist es allerdings auch nicht wichtig, ob und auf welcher Geschichte das Hörspiel basiert, da wir es in dieser Folge ohnehin zu 95% mit der Rahmenhandlung zu tun bekommen. Diese offenbart den undurchsichtigen Dr.Templeton, den der aufmerksame Hörer spätestens in der letzten Folge schon als Schurken identifizieren konnte, nun auch für "Poe" als Widersacher. Und so ist auch der letzte Satz dieses Hörspiels, den ich oben zitiert habe, zu verstehen: "Poes" Primärziel ist nicht mehr die Suche nach seiner eigenen Vergangenheit, sondern die Jagd auf den Doktor, der letztlich den Schlüssel zu "Poes" Vergangenheit besitzt.
Meisterhaft - allein dafür schon 5 Sterne! - ist in dieser Folge die Musik. Undurchsichtig-unklare Musik als das Nebengebäude inspiziert wird, nervöse Musik als er den Schlüssel klaut, düster-gleichförmige Musik in der Mausoleums-Szene, die die Grabeskälte mit beklemmendem Nachdruck wiedergibt, heldenmarschhafte Musik, als "Poe" sich befreit hat uvm. Das ist wirklich eine kompositorische Meisterleistung, die ihres Gleichen sucht.
In puncto Rahmenhandlung die wohl spannendste Folge bislang. Ein neuer Name taucht auf: "Jimmy Farrell" und der Verdacht, dass das "Poes" richtiger Name sein könnte. Lucys Sarg wird geöffnet und "Poe" hat ihr Gesicht auf einer Fotografie in Templetons Arbeitszimmer schon einmal gesehen, neben seiner eigenen (Leonie erwähnte in der vorigen Folge doch, dass Lucy einen Bruder gehabt hatte, könnte "Poe" dieser Bruder gewesen sein?). Am Ende schreibt unser Held "langsam und methodisch" die Fragen auf, die sich ihm stellen und fasst damit noch mal für den Hörer alles gut gebündelt zusammen: ein guter Service!
Fazit: Die bislang beste Folge der Reihe. Genial durchkomponiert schafft die Musik eine beklemmende und unheimliche Atmosphäre. Die Rahmenhandlung schreitet voran, Fragen über Fragen stellen sich am Ende, die Serie schlägt eine ganz neue Richtung ein. Die Sprecher agieren exzellent, v.a. die drei Hauptsprecher Pleitgen, Berben und Hagen. Und erwähnte ich schon die Musik, die die besten Filmmusiken in den Schatten stellt...?! Euphorische und völlig kritiklose 5 Sterne!
-- grimsby roylott (f.k.a. captaineike) --


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