TKKG in gehobenen Nummern ist ja meist ein Wagnis. Hier allerdings kann man guten Gewissens zugreifen: Die Story, wie auch die Sprecher können durchaus auch TKKG-Hassern der höheren Nummern gefallen.
Die Story:
UFO-Absturz über der Millionenstadt. Doch nicht die Aliens sind los, sondern äußerst gerissene Ganoven. Und derer gibt es gleich mehrere; wie in den meisten TKKG-Fällen gibt es nämlich auch hier wieder Parallelfälle, die gegen Ende zusammenlaufen. Dies geht bei einigen Folgen furchtbar daneben, hier jedoch funktioniert die Fusion vom "Rätsel des Ufos" und der "Bombenstory", die letzten Endes in einer recht grausamen Racheaktion gipfelt. Wie gesagt: Die Story an sich ist ordentlich; es gibt verschiedene Charaktere, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgen, sei es Rache, Habgier oder Sensationslust. Und: Diese Charaktere werden im Hörspiel wunderbar rübergebracht. Und ganz nebenbei nimmt Stefan Wolf, bzw. André Minninger das Thema "Fäkalsprach" auf die Schippe und führt dieses in einer Konversation dermaßen ad absurdum, daß man vor herzhaftem Lachen auf dem Boden liegt.
Die Sprecher:
Hier sind sogar noch Tarz-, ähm, Tim, Karl, Klößchen und Gaby ordentlich gesprochen. Zudem bekommen sie es unter anderem mit Michael von Rospatt und Achim Schülke zu tun, die ihre Rollen gewohnt überzeugend rüberbringen; von Rospatt als schmieriger Sensationsreporter schießt dabei natürlich den Vogel ab - ohne in Overacting zu verfallen. Eine rundum gelungene Leistung aller Beteiligten; schade, daß dies nach dieser Folge so stark nachließ.
Die Musik und Effekte:
Auch hier gibt's nichts auszusetzten: Passend und gelungen. Die Musik untermalt die teilweise typischen "Winterszenen" perfekt, ebenso wie die Geräusche - die "Eisige Nacht" kommt voll und ganz auch als solche rüber. Hier hat EUROPA ganze Arbeit geleistet. Der "Terror-Temple"-Fluch des André M. setzte ja auch erst ein paar Jahre später ein.
Der "Fun-Faktor":
Neben einer spannenden Geschichte bietet diese Folge einen sehr hohen Spaßfaktor, den ich oben bereits erwähnte: Vulgäres Geqautsche :-). Wenn Tim bei Kurt Selbig vorspricht, dann gibt's davon die "Überdosis" und gipfelt in einem Duell der Schimpfwörter, wobei Tim Selbig dann auch noch androht, daß seine Zähne im selben Moment im Arsch Klavier spielten, wenn er ihm "eins in die Zähne" haute.
Fazit:
Eines der letzten wirklich guten TKKG-Hörspiele, in dem neben den Hauptsprechern noch alle Mitsprecher gute Arbeit leisten, die Musik und die Effekte die Handlung und Atmosphäre untermalen und nicht zerstören und die Handlung durchaus spannend geraten ist und nicht die heutzutage obligatorische Anhäufung von Zufällen und dummen Sprüchen repräsentiert.