Erster Eindruck: Eine meene jubiliert, die Junghexen sind jetzt zu viert. Hex-Hex!
Bibi ist entsetzt: Der Bürgermeister plant ein Motorbootrennen – für das die geliebte Naturschutzinsel, Treffpunkt der Junghexen, bebaut würde. Die Vögel wären verscheut, die Pflanzen zertrampelt und das schöne Geheimversteck futsch. Sofort trommelt sie ihre Freundinnen Schubia, Flauipaui und Xenia zusammen, zusammen beschließen sie, die Insel zu schützen und gründen die „Junghexenbande“. Doch als ein Gespräch mit dem starrsinnigen Bürgermeister nichts hilft, obwohl sie ihm eine alternative Strecke vorgeschlagen haben, beginnt die Hexerei. Aber ob das der richtige Weg ist?
Die nunmehr 89. Folge der beliebten kleinen Hexe stammt wie einige zuvor auch von Nelly Sand. Ich persönlich mag ihre Erzählweise, da sie am ehesten den Charme der alten Folgen einfangen kann. Und tatsächlich: Trotz einiger Bedenken wegen des Folgentitels ist eine anständige Folge dabei herausgekommen, was zum großen Teil am Thema liegt: Naturschutz würde sich auch wunderbar in die früheren Folgen einfügen (siehe zum Beispiel „Die Schnitzeljagd“) Auch der befürchtete Nervfaktor der Junghexen tritt nicht allzu sehr ein. Im Gegenteil: Die Charaktere handeln nicht zu stereotypisch. Gut gefallen hat mir auch, dass die Folge eine deutliche Moral enthält (auch wenn diese stellenweise zu plakativ herübergebracht wird): Hexerei ist nicht die Lösung für alles, wichtiger ist es, andere Leute von der richtigen Sache zu überzeugen!
Sprechertechnisch gibt es gleich zwei Neuerungen. Wir bekommen zum ersten Mal die neue Junghexe Xenia zu Gehör. Als Naturschützerin hoch drei angekündigt, schießt sie glücklicherweise nicht über das Ziel hinaus oder verkommt zu einer Öko-Tussi. Doch obwohl die Sprecherleitung von M. Koschny ordentlich ist – ihrer Stimme fehlt leider das gewisse Etwas, was sie besonders machen würde. Zum anderen wird der Bürgermeister nicht mehr vom unvergessenen Heinz Giese gesprochen. Seine Rolle hat Roland Hemmo übernommen, und dieser macht seine Sache richtig gut! Auch er bringt das Eigensinnige und Gebieterische, was den Bürgermeister ausmacht, gut herüber. Da hat Kiddinx einen sehr guten Ersatz gefunden! Auch die anderen Sprecher sind in guter Form: Bibi, ihre Eltern und Pichler sowieso, und auch Schubia und Flauipaui sind dieses Mal sehr gut erträglich.
Zu den Geräuschen kann nicht allzu viel gesagt werden: Sie sind dieselben wie seit vielen Jahren und das ist auch gut so! Und mittlerweile ist selbst die neue Titelmusik akzeptabel…
Das Cover zeigt Bibi und ihre drei Freundinnen beim Einschwören auf ihre Junghexenbande. Schön finde ich, dass die Natur durch viele Bäume im Hintergrund dargestellt wird. Außerdem bekommen wir Xenia auch zu Gesicht, was es besonders den jüngeren Zuhörern leichter macht, sie sich vorzustellen.
Fazit: Eine wirklich schöne Folge der frechen Hexe, die einfach Spaß macht und auch noch eine Botschaft vermittelt. Was will man mehr für ein Kinderhörspiel?
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