Erster Eindruck: Hui Buh der Neuzeit
Als der alte Kastellan von Schloss Burgeck auf Hui Buh und Tommy aufpasst, erzählt er die Geschichte eines vergessen Geheimgangs. Die beiden sind sofort hellauf begeistert und machen sich auf die Suche nach diesem Gang. Wie sollte es anders kommen: Die beiden entdecken den Geheimgang und befreien ein schwarzes Gespenst. Nun ist guter Rat teuer. Wie sollen die beiden dem Störenfried, der nun im Dorf sein Unwesen treibt, Einhalt gebieten?
Nach Jahren in seiner vermoderten Holztruhe ist Hui Buh wieder auferstanden, um die Bewohner von Schloss Burgeck aufs Neue mit seinen meist tollpatschigen Spukereien von einem Abenteuer ins nächste zu jagen. Im Laufe der Jahre hat sich der allseits bekannte Geist stark verändert, er hat sich an die Zeit angepasst. Alles ist moderner geworden, der Geist, die Bewohner und die Sprache. Früher hat Hui Buh sehr mittelalterlich gesprochen, nun hat er sich einen neumodischen Slang angelegt. Das passt besser in die heutige Zeit. Die Story der ersten neuen Folge ist gut geworden, die Umsetzung ist durchweg gelungen. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Länge, für ein Kinderhörspiel finde ich 75 Minuten doch etwas lang.
Als neuen Hui Buh hören wir Stefan Krause. Mit Hans Clarin, dem Ur Hui Buh, ist er sicherlich nicht zu vergleichen, aber ich denke, das hat man bei der Produkton auch nicht beabsichtigt. Nach wie vor ist das Gespenst auch immer noch vorlaut, aber nun eben auf komischere Art. König Julius der 111. wird in den neuen Folgen von Christoph Maria Herbst verkörpert, schon im Film hat er den Herrscher von Burgeck gemimt. Daher lag es nahe, ihn in der Rolle zu besetzen. Als Erzähler ist die Wahl auf Andreas Fröhlich gefallen, eine Stimme die durchaus zu einem Kinderhörspiel passt.
Die Geräusche, die Stil hier zum Einsatz gebracht hat, sind imposant eingesetzt und lassen keine Wünsche offen. Die Musik, die man im Hintergrund hört, ist extra für diese Serie komponiert und vom Berliner Filmorchester für die neuen Hui Buh Abenteuer unter der Leitung von Christian Hagitte eingespielt worden. Als ich die Titelmelodie zum ersten mal gehört habe musste ich an die Vorspannmusik der Filme eines nicht weniger bekannten Zauberers denken :-)
Das Cover macht auch bildlich deutlich wie sich Hui Buh in den Jahren seiner Abwesenheit verändert hat. War er in den 80er Jahren noch ein Skelett, ist er nun ein weißer, durchsichtiger Geist. Was mich angeht, kann ich damit gut leben, manche Sachen ändern sich eben.
Fazit: Mit den richtigen Änderungen an der einen oder anderen Stelle macht man aus etwas Alten einfach etwas Neues. Zwar ist Hui Buh keine neue Erfindung, dennoch ist es Stil gelungen, das Gespenst so zu verpacken, dass es neu klingt.
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