Erster Eindruck: Ränkespiele und Vulkanausbruch
Der Ägypter Arbaces begehrt die junge Griechin Jone, welche er als Pate mit aufgezogen hat, und will sie um jeden Preis für sich gewinnen. Doch diese liebt Glaukus, ebenfalls Grieche, der sie einst in Griechenland kennen und lieben lernte. Schnell geraten Glaukus und Arbaces aneinander, und der Ägypter plant so manche Intrige, um den Konkurrenten auszuschalten. Auch Nydia, eine Sklavin von Glaukus' bestem Freeund Sallust, und eine Hexe werden von Arbaces in seinem Sinne manipuliert. Ist die Liebe der beiden stärker?
"Die letzten Tage von Pempeji" ist die Umsetzung eines klassischen Romans, der von Europa im Jahr 1971 umgesetzt wurde und in der Reihe "Die Originale" als 15. Folge wiederveröffentlicht wurde. Wer ein Katastrophenhörspiel erwartet, wird erst am Ende der 45 Minuten belohnt. Vielmehr geht es um die Liebesgeschichte um Glaukus und Jone sowie die Intrigen von Arbaces. Dabei dauert es etwas, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Auch die altertümliche Sprache mit der umständlichen Ausdrucksweise stört etwas den Fluss der Geschichte, ist aber der Romanvorlage geschuldet. Wenn man über diese Punkte hinwegsehen kann, entdeckt man eine durchaus interessante und vielschichtige Geschichte, welche besonders gegen Ende immer stärker wird.
Die Frau, um die sich alles dreht - Jone - wird von Reinhilt Schneider gesprochen. Ihre unverwechselbare Stimme passt sehr gut zu der Rolle und transportiert die nötige Wärme. Als Glaukus ist Rudolf H. Herget zu hören, der sehr inbrünstig und intensiv spricht. Benno Gellenbeck liefert eine tolle Umsetzung des hinterhältigen Ägypters, die boshafte scheint ihm viel Freude bereitet zu haben. Weiter hören wir unter anderem Katharina Brauren, Konrad Halver und Edgar Maschmann. Eine übereugende Auswahl an Sprechern ist somit gewährleistet.
Musikalisch hält sich die Hintergrunduntermalung eher zurück, nur an wenigen Steellen bekommmen wir es mit - dann sehr passender und Spannung steigernder - Musik zu tun. Auch die Geräuschkulisse ist eher spärlich, was aufgrund des Alters der Produktion kaum zu verwundern mag.
Das Cover ist äußerst gelungen! Die Zeichnung wurde vom alten Plattencover übernommen und ist sehr stimmungsvoll und ansehnlich. Außerdem wird gleich deutlich, dass es sich eher um eine Liebes- als eine Katastrophengeschichte handelt. Die CD ist wieder in der gelungenen Vinyl-Optik gehalten, und auch der tolle Sammelrücken ist wieder zu finden.
Fazit: Streckenweise etwas zäh ist es schon geraten. Die sich steigernde Spannung und die tollen Sprecher machen diese anfänglichen Schwierigkeiten aber schnell wieder wett.
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