Erster Eindruck: Nasses Grauen
Die Burg, die Stefan für sich und seine Familie kaufen will, scheint ideal. Der Astrologe kann ungestört von Lichtern der Stadt die Sterne beobachten, Tochter Amelie kann sich für die schönen Zimmer begeistern, und auch seine Frau Susanne ist zufrieden. Außerdem kann er noch Geld sparen, da die Burg trotz gutem Zustand günstig zu haben ist und über eine eigene Wasserversorgung durch Regenaufbereitung verfügt. Doch bei der Instandsetzung der Anlage fällt der Installateur in die Grube der Zisterne, flieht danach in Todesangst und hat einen schrecklichen Unfall. Und das ist nur der Anfang der grausigen Ereignisse...
Die Mystery-Serie "Danger" aus dem Hause Maritim kann hier eine weitere Hammer-Folge aufweisen. Schon der Start ist furios, denn statt mit den aktuellen Ereignissen zu beginnen, hören wir eine Vorgeschichte, die an Grusel kaum zu überbieten ist. Danach gestaltet sich die Geschichte relativ ruhig, doch als Hörer ist man trotzdem gefesselt und gespannt auf die folgenden Ereignisse. Der Mittelteil gipfelt in weiteren spektakulären Szenen, in denen alle drei Familienmitglieder in große Gefahr geraten. Das ist äußerst gelungen und bereitet wunderbar auf das Ende vor, in denen wir eine phänomenal umgesetzte Geistererscheinung zu hören bekommen. Insgesamt strotzt die Story vor guten Einfällen, und mit dem Verzicht auf einen Erzähler und diversen Zeitsprüngen ist sie zudem außergewöhnlich und spannend umgesetzt worden. Ich bin - mal wieder - völlig begeistert von dieser tollen Serie!
In der kurzen Einführung hören wir Pia Werfel, Lutz Riedel und Felix Hoffmann, die mit vollem Einsatz für die nötige Spannung sorgen. Danach bestreitet den größten Teil Reent Reins als Stefan, der als Familienvater seinen Charakter facettenreich und glaubhaft ist. Auch Saskia Niendorf als Amelie und Christiane Pappert als Susanne sind grandios und überzeugen besonders mit ihrer Intensität in den gruseligsten Szenen. Toll ist auch Max Hoffmann als Benedict, der seine kleine, aber umso wichtigere Szene toll umsetzt. Highlicht dürfte aber Peter Weis als moderner Geisterjäger Mensik sein.
Auch akkustisch weiß diese Produktion voll und ganz zu überzeugen. Die eingesetzte Musik schafft eine mysteriöse Stimmung und unterstützt so die Sprecher optimal. Beeindruckende Chöre gehören dabei genau so zum Repertoire wie modernere Klänge. Die eingesetzten Geräusche sind glaubhaft und helfen dem Hörer, die Story besser verfolgen zu können.
Das Cover fängt die Atmosphäre des Hörspiels wunderbar ein, auch wenn es schon recht viel vom Inhalt verrät. Das Titelmotiv mit der Geisterschar ist auch in der restlichen Gestaltung wiederzufinden, die schlicht, aber sehr übersichtlich ist.
Fazit: Wieder mal ein echtes Highlight für Fans von Mystery-Hörspielen. Toll umgesetzt, eine gute Story und grandiose Sprecher machen die über 70 Minuten zu einem fesselden Hörvergnügen.
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