Erster Eindruck: Endlich sehen wir klar... oder doch nicht?
Ein altes Theater aus dem letzten Jahrhundert, Christian Wagner wurde eine erheiternde Komödie versprochen. Doch stattdessen bekommt er ein Stück zu Gesicht, dass eine eigene Vergangenheit, seine eigene Bestimmung zu offenbaren scheint. Aus dieser Vision erwacht macht er sich auf die Suche, denn ein Mann kann ihm endgültig helfen: Max Lohmann...
Mit "Prolog im Himmel" endet die Mystery-Serie "Schattenreich" nach 10 Folgen. Hervorstechendstes Charakteristikum der Serie war immer die extrem verwobene Erzählweise, in der sich Traum und Realität vermischten und so ein anspruchsvolles Gebilde ergaben, dass von Hörer erst einmal durchschaut werden wollte. Auch in dieser Folge ist dieser Stil gewählt worden, doch auch wer sich daran gewöhnt hat wird vor die Probe gestellt, viele Details aus den vergangenen Folgen wissen zu müssen. Alles läuft zusammen, alles erhält seinen Sinn in der großen Verschwörung hinter Christian Wagners Existenz, und doch bleibt am Ende ein "und nun?". Denn ein wirklich abschließendes Ende, das alles klar macht und keinerlei Fragen nach der Zukunft offen lässt, ist es definitiv nicht geworden. Aber das würde auch dem Grundsatz der Serie wiedersprechen, und so hat diese in einer spannenden, mysteriösen und wunderbar produzierten Folge ihr würdiges Ende gefunden.
Alexander Scheer spricht die tragende Rolle dieser Serie, Christian Wagner. Keine Frage, er versteht es meisterlich, die Doppelrolle aus Erzähler und Charakter zu trennen und seiner Rolle immer neue Stimmgebungen zu verleihen. Auch Barbara Ratthey hat wieder einen Auftritt als Madame Margarete, in der sie ihre weiche und leise Seite zeigen kann. Auch Anna Thalbach und Anne Moll als Verbündete Christians sind in ihren Rollen einzigartig und verleihen ihnen Leben. Außerdem sind unter anderem Dietmar Wunder, Stefan Krause und Manfred Lehmann zu hören.
Musikalisch wird wieder auf die bewährte Mischung aus Orchester und Stücken aus der Gothic-Szene zurückgegriffen. Allerdings sind - neben dem Titelsong von Secret Discovery - lediglich 3 weitere Titel zu hören. Schade, denn zu Anfang waren diese deutlich präsenter und haben so mehr Charakter und Einzigartigkeit verliehen.
Beim Cover wurde das beste für den Schluss aufgehoben: Die beiden verhüllten Männer, die eine wichtige Rolle im Hörspiel einnehmen, wirken mystisch und geheimnisvoll und sind besonders in der Farbgebung ein reizvoller Hingucker.
Fazit: Schattenreich legt im letzten Teil noch einmal am Fahrt zu und so wird die Aufklärung der Vorfälle zu einem spannenden Finale
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