Erster Eindruck: Vampire und ein geheimnisvolles Buch...
Björn Hellmark, der Nachfahre Xantilons, hat von dort das geheimnisvolle Buch der Gesetze mitgebracht und versucht nun, es zu übersetzen. Er vertraut es Professor Dr. Bert Merthus an, einem Experten für alte Schriften. Doch im Verborgenen plant ein dunkler Hexenmeister wieder Böses, das mit der Verwandlung einer Prostituierten in einem Vampir beginnt… Für Macabros wird es wieder brenzlig!
Mit Attacke der Untoten liegt die dritte Folge der Serie um Björn Hellmark, der einen zweiten Körper namens Macabros erschaffen kann, vor. Dabei stechen einige Szenen hervor, die fernab von der Story funktionieren und einfach eine gruselige Stimmung erzeugen. Besonders das große Finale, welches mit der Titel gebenden Attacke der Untoten endet, lässt den Hörer mitfiebern, egal ob er das vorige nun gehört hat oder nicht. Doch auch die Geschichte kann überzeugen: Sie ist durchaus spannend und gipfelt in dem großen Finale, doch auch der rote Faden, der sich mit Macabros Erbe durch die Serie zieht, wird durch die Handlung um das Buch der Gesetze und gelegentliche Einschübe von Al Nafuur genügend gewürdigt und vorangetrieben. Eine wirklich überzeugende Umsetzung also, die sowohl dem Europa-Klassiker als auch de, Bedürfnis nach einer modernen, zeitgemäßeren Umsetzung würdig wird.
Die Idee, einen unverbrauchten Sprecher einzusetzen, der sich noch nicht in einer Rolle profiliert hat, ist an sich schon hilfreich, um etwas völlig Neues und Eigenständiges zu schaffen. Und auch Simon Gosejohann findet sich immer mehr in seine Rolle ein und steigert sich von Folge zu Folge. Als Prof. Dr. Bert Merthus überzeugt hier Bert Stevens mit einer pointierten und sicheren Sprecherleistung. In einer kleinen, aber beeindruckenden Nebenrolle ist Nassy Toulior zu hören. Lediglich die Vampirinnen wirken leicht übertrieben und nicht ganz ausgereift. Hat man vielleicht deshalb nur ihre Vornamen genannt? Weitere, sher gute Sprecher sind in jedem Fall Anna Luise Kiss, Thomas Friebe und Helmut Krauss als Al Nafuur.
Die Musik ist wieder solide und im Vergleich zu anderen Produktionen guter Standart. Sie versteht es, den Hörer in seinen Gefühlen zu beeinflussen, ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten. Das gefällt und kann sich wirklich hören lassen. Für ein absolut einschlagendes Ergebnis fehlt mir oft die Innovation, die Experimentierfreudigkeit.
Das Covermotiv an sich ist sehr stimmungsvoll und dynamisch. Auch die gewählten Farben passen hervorragend zu der Folge und stimmen auf ein düsteres Geschehen ein. Leider ist das Cover ziemlich unscharf und verpixelt, sodass bei einer näheren Betrachtung dieser positive Eindruck nicht erhalten bleibt. Dafür ist das Booklet wieder mit ausführlichen Informationen, einem Glossar und zwei Texten von Produzent Olaf Seider umfangreich und äußerst gelungen.
Fazit: Wer die Serie noch nicht kennt, kann sich vielleicht von dieser Folge überzeugen lassen, denn sie ist wirklich gut gelungen. So kann es weitergehen, obwohl ich immer noch Steigerungspotenzial sehe.
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