Erster Eindruck: Azucena in Gefangenschaft...
Azucena, die Profikillerin, entscheidet sich, das schwarze Amulett für ihre Zwecke zu nutzen und gegen den Willen ihrer Auftraggeber zu handeln. Daraufhin entführen sie die Höllensöhne, um den Verbleib des machtvollen Gegenstandes zu klären. Elektra nimmt Kontakt zu ihr auf und versucht, sie zu befreien. Don Harris erfährt unterdessen von den wahren Zielen der ESI, der Organisation, für die er arbeitet...
Nachdem Don Harris mit der dritten Folge schon ein gelungenes Comeback gefeiert hat, scheint es, als könnte sich die Serie in Teil 4 noch weiter steigern. Immer weiter kommt der Hörer auf die Spur der Zusammenhänge, in die Azucena noch wesentlich mehr eingebaut ist als anfangs vermutet. Der Abstecher in Elektras Vergangenheit, die Offenbarung über die Ziele der ESI, der spektakuläre Rettungsversuch von Azucena, all das würde schon zu einem fantastischen und besonders spannenden Hörspiel reichen. Doch hinzu kommen noch die Szenen, in denen Azucena von ihren Bewachern gequält wird - alles mehr angedeutet als ausformuliert und damit noch bedrohlicher, noch fesselnder für den Zuhörer. Auch der Abschluss der Handlung, in dem Don Harris und Elektra ihre Kräfte vereinigen, hat es in sich. Mir gefällt immer besser, dass "Don Harris" zwar mit mysteriösen Themen spielt, aber mehr in der Realität angesiedelt ist und damit erwachsener und auch moderner wirkt. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht, eine spannende, teilweise Nerven aufreibende Story, die sowohl eine kurze Episode erzählt als auch in den großen Handlungsverlauf der Serie eingebaut ist, eine für das Genre außergewöhnliche Produktionsweise und wirklich gute Sprecher! Der Daumen zeigt steil nach oben!
Über 20 Sprecher wurden engagiert, und sogar die kleinsten Nebenrollen sind mit hochkarätigen Schauspielern wie Marie Bierstedt, Raainer Fritsche oder Anke Reitzenstein besetzt. In der Hauptrolle des Don Harris erleben wir einen Dietmar Wunder in Höchstform, der jedes einzelne Wort sowohl mit Hingabe als auch mit Professionalität spricht und somit eine überzeugende Top-Leistung abliefert. Auch Bernd Rumpf ist als Jack O'Donnell, Don Harris' Vorgesetztem, hervorragend und trifft die richtigen Töne. Gelobt sei noch einmal Katrin Fröhlich, deren Rolle Azucena um einige Aspekte gewachsen ist, die sie wunderbar meistert.
Musik und Geräusche sind hier wirklich nur Hintergrund, eher leises Stilmittel um den Hörer zu begeistert anstatt lautes Getöse, die zum Gelingen des Hörspiels beitragen müsste. Das schafft hier die Geschichte ganz von allein. Trotzdem (oder gerade deshalb?) klingt alles sehr rund.
Das Cover ist wesentlich besser gelungen als sein Vorgänger. Das Bergpanorama ergibt mit Don Harris am Paraglider und dem Schriftzug eine Symbiose, die beeindruckend und stimmig wirkt. Noch etwas zum Logo: Auch hier kommt die Verbindung von Mystik und Realität sehr gut zur Geltung.
Fazit: Die Folge legt nochmal ordentlich zu. Der Spannungsbogen, die Effekte, die Sprecher alles top. Das lange Warten auf die Fortsetzung hat sich auf jedenfall gelohnt
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