Ich kann mir gut vorstellen, dass man bei Maritim Bedenken hatte, den harten Stoff umzusetzen. Herausgekommen ist eines der packensten Hörspiele seit langem.
Historiker Cartland möchte einen Frontabschnitt des ersten Weltkrieges ausgraben, doch ein Bagger läßt die Ausgrabungen verzögern. Ein alter Mann sucht ihn auf und bittet ihn, nicht zu graben. Dafür überlässt er ihm das Tagebuch seines Vaters. Dan Cartland taucht ein in die Grauen des Stellungskriegs und etwas, was darüber hinaus geht ...
Die Darstellung des Krieges in den Schützengräben ist hier super gelungen. Die Vorlage von Andreas Masuth ist wieder top. Ein Hörspiel was in die Reihe passt, obwohl es aus der Reihe fällt.
Die Geräusche sind gut, bis auf die Darstellung der Engländer am Ende der Folge. Die Szenenschnitte ohne Musik sind toll gemacht, da muss man auch mal diesen Umstand loben.
Claus Wilcke gibt als Cartland eine gute Rolle ab. Gustav Gerling macht sich als Frontsoldat ebenfalls gut. Jens Wawrczeck (Peter Shaw in den Drei ???) kann als Kamerad Hans zwischenzeitlich mal so richtig aufdrehen. Das haben wir lange nicht mehr gehört.
Das Cover zeigt eine Szene aus dem Hörspiel, aber eine sehr harmlose. Die schonungslose Darstellung des Krieges und die detailierte Beschreibung der Toten ist wirklich vielleicht auch erst ab 18 Jahren zu empfehlen. ''Nichts für schwache Nerven'', wie es in einem gelben Sticker auf dem Cover steht, halte ich für untertrieben.
Faziz: Fesselnd und hart. Ein authentisches Hörspiel, das auch ohne das Ende richtig böse ist.