Erster Eindruck: Neues Detektivtrio mit göttlichem Fall
Freddy, Anne und Nick sind mehr durch Zufall auf die feierlichen Eröffnung einer ägyptischen Kunstausstellung im heimischen Museum geraten. Doch ein Stromausfall stürzt die Gesellschaft ins Chaos. Als dann auch noch die Gottheit Anubis auftaucht, ist der Spürsinn des Team Undercover geweckt. Steckt wirklich einer der Gäste hinter dem Anschlag?
"Team Undercover" heißt die neueste Serie rund um ein junges Ermittlertrio. Die Abenteuer von Freddy, Anne und Nick sollen allesamt in Deutschland spielen und so den Hörern zumindestens räumlich näher rücken. Ansonsten bieten die drei Hauptcharaktere nicht wirklich etwas Neues und variieren bekannte Themen aus der Hörspielwelt. "Der Fluch des Anubis" heißt die erste Folge der Serie und spielt - Achtung! - komplett in einem Museum. Denn nach dem Stromausfall sind alle Türen versperrt, der Täter also noch im Gebäude. Ein reizvoller Grundgedanke, der durch das Auftauchen des Anubis immer mehr an Spannung gewinnt. Doch leider liegt hierin auch der Hinderungsgrund, dass das Hörspiel an Fahrt aufnimmt, die Geschichte wirkt trotz der interessanten Elemente etwas lahm. Dabei ist die Auflösung des Ganzes doch gelungen, die vielen verschiedenen Spuren lassen kein eindeutiges Ergebnis für den Hörer zu, trotzdem wirkt die Geschichte keineswegs konstruiert. Für die erste Folge bleibt also ein guter Ansatz für die drei neuen Detektive, allerdings könnte mit dem Drehen einiger Stellschrauben die Geschichte noch besser werden.
Neben vielen bekannten Sprechern wurden gerade für die drei Hauptrollen Sprecherneulinge verpflichtet. Christoph Piasecki spricht den Freddy Köhler und stellt den gewitzten Jungen durchaus glaubwürdig dar, bleibt aber oft zu steif. Gleiches gelingt Tatjana Auster, die die verschiedenen Gemütslagen ihres Charakters zu erfassen weiß, leider aber manchmal etwas abgelesen wirkt. Claudia Urbschat-Mingues ist in dieser Folge als Nicole Hermann zu hören, die sie professionell wie immer darstellt. Weitere Sprecher sind Tobias Diakow, Martin Sabel und Robert Missler.
Den Sprechern zur Seite gestellt wird eine runde akkustische Produktion des Hörspiels. Hier wird durch kleine, eher unauffällige Musikstücke und die passenden Geräusche, die sich ebenfalls nicht in den Vordergrund stellen, eine ein wenig unheimliche Atmosphäre erzeugt. Besonders das Auftauchen von Anubis ist jedes mal sehr gut gelöst worden.
Auch die Aufmachung darf insgesamt als gelungen betrachtet werden. Das gezeichnete Titelbild wirkt zwar etwas flach, ist aber hübsch anzusehen und bietet mit der vorgeschobenen Lupe einen tollen Wiedererkennungswert für die Serie. Im Inneren finden wir sogar einen kleinen Brief von Freddy, der uns den Fall ein wenig näher bringt.
Fazit: Die erste Folge von "Team Undercover" ist durchaus nicht schlecht gelungen, hat aber auch noch viel Potenzial nach oben.
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