Die Story:
Endlich Ferien! Doch das Felsenhaus scheint einem Irrenhaus zu gleichen: Unerwarteter Besuch bei Onkel Quentin legt die Nerven der fünf Freunde blank; nicht nur der vergessliche und seit "Der Zauberer Wu" als jähzornig bekannte Prof. Hayling hat sich häuslich niedergelassen, auch sein Sohn "Brummer" mit seinem "Autotick" treibt sich herum und hat obendrein seinen Affen mitgebracht. Und da der Lautstärkepegel Onkel Quentins Toleranzskala sprengt, überlegen sie, wohin sie "auswandern" könnten. Brummer kommt mit einer interessanten Idee daher: Auf dem alten Leuchtturm seines Vaters könnten sie die Ferien verbringen. Und kurz darauf befinden sich die sechs in einem neuen Abenteuer, in dem es um einen Schatz aus alten Strandräuber-Tagen geht, der irgendwo in den Höhlen, die unter dem Meer und dem Leuchtturm verlaufen, verborgen zu sein scheint.
Was hier vorliegt ist storytechnisch einer der durchschnittlichen Repräsentanten der Blyton'schen "Fünf Freunde", allerdings verpackt in eine fantastische Atmosphäre. Die Suche nach dem Schatz entwickelt sich langsam aus immer merkwürdigeren Umständen, die letzten Endes den Weg in die Räuberhöhlen weisen. Zwar ist schnell klar, wer hinter dem Schatz her ist, doch der Reiz dieser Geschichte liegt eindeutig in der Suche danach - und die gestaltet sich besonders zum Ende hin als sehr spannend.
Die Sprecher:
...leisten hier erneut ganze Arbeit: Die Hauptsprecher agieren wie gewohnt überzeugend und lebhaft, Harald "Onkel Quentin" Pages läßt dem ebenso überzeugenden Choleriker bereits in den ersten fünf Minuten freien Lauf und Jens Wawrczeck bringt den -anfangs- leicht "gestörten" Brummer ebenfalls sehr gut rüber, obwohl Brummer im Buch 9 Jahre alt ist und Wawrczeck natürlich wesentlich älter klingt.
Die Musik:
In beiden Auflagen, sowohl der alten als auch der neuen, eine vorbildliche Musikuntermalung. Trefflich untermalen in beiden Versionen die Musiken die Atmosphäre, die zunächst vornehmlich durch Sonnenschein, blaues Meer und Ruhe gekennzeichnet ist, sich im Verlaufe der Folge jedoch in Sturm und Gewitter und somit ins genaue Gegenteil wandelt. Ebenso wechselt die Musik von "locker-flockig" hin zu mysteriös, unheimlich und (vor allem in der neuen Version) düster. Sehr gut.
Die Atmosphäre:
...deckt so ziemlich alles ab, was man an den "Fünf Freunden" mag: Meer, blauer Himmel, Geheimgänge unter dem Ozean, ein alter Leuchtturm, Sturm, Gewitter, Felsenhaus - und alles fantastisch untermalt mit passender Musik, Geräuscheffekten und tollen Sprecherleistungen. Vorbildlich!
Fazit:
Eine atmosphärisch dichte, von der Story her jedoch mittelmäßige Folge. Die Geschichte ist zwar nicht sonderlich fintenreich, doch die "FF" waren eh nicht die Krimi-, sondern die Abenteuerserie schlechthin. Und in diesem Bereich ist "..auf dem Leuchtturm" recht ordentlich gelungen. Hinzu kommen noch die erstklassigen Sprecherleistungen, sowie die vorbildliche Musik- und Geräuschuntermalung, die sowohl die alte, als auch die neue Version zum Pflichtkauf für Hörspiel- und Abenteuerfans.