Mimi Rutherfurt und die Fälle... 9. Schwarze Rache
Erster Eindruck: Dunkelheit unter Tage
Bei einem Preisausschreiben hat Mimi Rurtherfurt eine Besichtigung in einem stillgelegten Bergwerk gewonnen, den sie zusammen mit ihrem Freund Colonel Rollins in Anspruch nimmt. Dass die anderen Mitglieder der Tour sich alle kennen, kommt den beiden rüstigen Rentnern schon merkwürdig vor. Und als der erste der Truppe das Leben verliert, steckt Mimi mitten in einem neuen Fall...
Zugegeben, der Ausgangspunkt der dritten Folge der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..."-Box mit dem gewonnenen Preisausschreiben wirkt etwas konstruiert, auch im Laufe der Zeit ändert sich nicht an diesem Eindruck. Dennoch ist "Schwarze Rache" zu einem äußerst spannenden Fall geworden, der düsterer und bedohlicher als bisher ist. Die Atmosphäre in den unterirdischen Tunneln ist bedrückend, die Reihe von Todesfällen wird durch den Ausfall der Elektrik noch intensiver dargestellt. Schnell wird der Hörer in den Fall hereingezogen und fiebert mit, ob das nächste Opfer entkommen kann. Dass die Auflösung des Täters dann recht konventionell ist und völlig offensihtliche Tatsachen den handelnden Personen erst spät klar zu wrrden scheinen, kann aufgrund des Nerven aufreibenden Mittelteils getrost vernachlässigt werden. Hier kommt es auf die Atmosphäre an, auf die Frage, wann und wie der nächste umkommen wird, und das ist hier grandios gelöst werden und macht "Schwarze Rache" so lohnenswert.
Wie immer stellt Gisela Fritsch die besonnene Mimi Rutherfurt mit viel Charme und Witz dar, kann aber auch in den ernsteren Szenen vollkommen überzeugen. Erich Räuker spricht den Mr. Ben Fagean, einen der Mitglieder der Besichtigungstruppe mit fester Stimme und gekonnter Betonung. Gleiches gilt für Arianne Borbach als Dr. Eleonore Hargreave, die insbesondere in den letzten Szenen ihre Stimme voll zur Geltung brigen kann. Außerdem kann man sich auf Peter Groeger, Klaus Dieter Klebsch und Dietmar Wunder freuen.
Auch wenn mit einer aufwändigeren Produktion die düstere Stimmung des Bergwerkes besser hätte eingefangen werden können, ist die gewählte eher schlichte akkustische Gestaltung gut gelungen, die eingesetzten Geräusche unterstützen die Sprecher in ihrer Wirkung. Bei der Musik wäre etwas mehr Abwechslungsreichtum wünschenswert gewesen.
Extrem schlicht ist die Aufmachung der Box geraten. In einer dicken Plastikhülle findet sich neben den drei CDs lediglich ein kleines Booklet mit den Sprecherangaben. Keine weiteren Infos, alles in dem selben Grün gehalten, und das Cover ziert ein Bild aus einem Miss Marple-Film.
Fazit: Ein hochspannender und dramatischer Mittelteil kann über kleinere Schwächen hinwegtäuschen. Insgesamt eine gelungene Folge.
Diese Folge ist nur in der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 7-9 enthält.
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