Erster Eindruck: Aus fernen Weiten...
Jaryd Flanagan, der Leuchtturmwärter einer kleinen Küstenstadt, beobachtet veränderte Sternenkonstellationen und wittert Gefahr. Tatsächlich machen schleimgefüllte Fische den Bewohnern das Leben schwer. Zusammen mit seinem Freund Patrick Crawley versucht er, hinter das Geheimnis zu kommen - und stößt auf eine große Bedrohung...
"Danger" aus dem Hause Maritim bietet dem geneigten Hörspielhörer in sich abgeschlossene Mystery-Geschichten mit völlig unterschiedlichen Themen. In "Sternengezücht" geht es - wie der Titel schon verrät - um eine übersinnliche Bedrohung aus dem Weltall. Doch bis dies erst einmal klar ist, wird eine sehr spannende Geschichte geboten, in der wie so oft alles recht harmlos anfängt. Die verschiedenen merkwürdigen Ereignisse bauen dabei die Spannung Stück für Stück auf, mit jeder neuen Szene wird ein Puzzleteil mehr offenbart. Sehr gut erzählt, denn auch die Dialoge wirken glaubhaft und können überzeugen. Das Ende weiß dann zu überraschen, denn hinter der Folge steckt mehr, als man im Verlauf der Handlung vermutet hätte, fast schon eine ganze Mythologie. Hier findet "Sternengezücht" dann auch seinen absoluten Höhepunkt, wie gefesselt lauscht man und kann sich kaum losreißen von der genialen Auflösung. Das offene Ende ist ungewöhnlich, sorgt aber erstens dafür, dass das Hörspiel glaubhaft bleibt, aber auch dafür, dass der Hörer sich noch einige Zeit mit dem Ausgang beschäftigen wird. Für mich eine der bisher besten Folgen der Serie und sehr zu empfehlen.
Torsten Münchow bestreitet als Jaryd Flanagan große Teile der Handlung und kann den Leuchtturmwärter mit eindrucksvoller Stimme und sicherer Betonung sehr gut erfassen. Lutz Riedel steuert mit seinem einzigartigen Klang viel Atmosphäre bei, zumal er als Patrick Crawley einen ähnlich umfangreichen Teil übernimmt. Mit donnerndem Klang ist Donald Arthur mit seiner markanten Art unter anderem für den lange nachhallenden Ausklang aus der Geschichte verantwortlich. Weitere Sprecher sind unter anderem Karen Schulz-Vobach, Walter von Hauff und Michael Habeck.
Die Musik ist - im Gegensatz zu einigen anderen Serien des Verlages, ziemlich ausgefeilt. Sehr nah am Spannungsbogen begleiten verschiedene Melodien die Geschichte und können so zusätzlich Einfluss auf die Wirkung der Geschichte ausüben. Ganz besonders gut inszeniert ist der Schluss der Handlung, der einem so lange im Gedächtnis nachhallt.
Die neue Covergestaltung der Serie gliedert das Titelbild wesentlich klarer in das schlichte Logo, den unteren Teil mit ersten Sprecherangaben sowie ein Foto, welches dieses mal eine lang gezogene Brücke zeigt, perspektivisch sehr interessant. Leider kann das Cover nicht ganz die Aufmerksamkeit erregen, die diese fantastische Produktion verdient hätte.
Fazit: Ein grandioses Hörspiel mit klarem Spannungsaufbau und einem genialen Ende. Unbedingt hören!!
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