Erster Eindruck: Bühnenauftritt mit Folgen
Andi Meisfeld und sein Kumpel Armin bekommen von der Königin als kleine Strafarbeit für ein verpatztes Theaterstück aufgetragen, bei den 13 Röhren in einem abgelegenen Abschnitt des Ameisenhaufens nach dem Rechten zu sehen. Doch unheimliche Geräusche vertreiben die beiden schnell. Aber natürlich kehren sie zurück und finden erste Spuren...
Klassische Abenteuer-Detektivgeschichten in die Ameisenwelt zu versetzen und als Hörspiel umzusetzen - das ist das erklärte Ziel von "Andi Meisfeld". Dass dieses auf so liebevoll-charmante Art geschieht macht jedoch den noch größeren Reiz der Serie aus. Der Verlauf der Geschichte ist sehr gradlinig, dem Fall wird immer die größte Beachtung geschenkt, ablenkende Nebenschauplätze sind nicht vorhanden. Diese sind hier auch gar nicht nötig, denn die gewitze Erzählweise und die liebevollen Charaktere machen die Geschichte auch so zum Erlebnis. Dabei wird in allen Aspekten die Umsiedlung in die Ameisenwelt beachtet, sehr detailliert wird das Leben in Meisenstedt dargestellt. Schön ist auch, dass nicht wie bei den großen Vorbildern der Ausgang der Story schnell klar ist, hier haben auch Erwachsene Spaß am Miträtseln. Überhaupt wurde neben den Kindern auch an ältere Zuhörer gedacht, was sich in einigen spaßigen Anspielungen äußert. Hier merkt man schnell, dass nicht nur Hörspielmacher, sondern insbesondere auch Hörspielliebhaber an dem Projekt beteiligt sind. Gastauftritte von bekannten Sprechern machen dies noch einmal deutlich. Eine der momentan besten Hörspielserien für Kinder - und die ganze Familie - mit einer spannenden und wie immer sehr charmanten Folge.
Gernot Endemann ist als mysteriöse Meisakowski zu hören und gestaltet die fiese Rolle mit der ihm eigenen Begeisterung und präziser Betonung. Christin Nautsch ist als pfiffige Bibliotheksangestellte Andra Matucheck zu hören und gestaltet ihre Rolle sehr sympathisch. Allen voran überzeugt aber einmal mehr Tom Steinbrecher als Andi Meisfeld mit seiner lockeren und charmanten Art, die wunderbar zu der Handlung passt. Weitere Sprecher sind Oliver Rohrbeck, Dorette Hugo und Karin Lieneweg.
Retro ist in, und so kann sich auch die musikalische Untermalung der Handlung hören lassen. Witzige Melodien, die an Hörspielumsetzung von vor 20 Jahren erinnern, aber keinesfalls altbacken wirken, bestimmen das Geschehen. Dabei rückt sich die Musik niemals in der Vordergrund und lenkt so nicht von der Handlung ab.
Ein Stadtplan von Meisenstedt, davor ein ratloser Andi: Die Schlichtheit der Covergestaltung ist ebenso überraschend wie gelungen. Mit einfachen Mitteln wird hier große Aufmerksamkeit erzeugt, allein schon durch die gewählte Grundfarbe weiß. Kleine Charakterbeschreibungen im Inneren sind als nettes Extra zu werten.
Fazit: Eine spannende und zielgerichtete Folge mit unglaublich viel Charme und tollen Charakterdarstellung. Einfach wunderbar!
www.poldis-hoerspielseite.de