Ein Zombie-Highlander und seine "Boogie-Biester" gegen
die zwei Geheimagenten Ashley Pitt und Nick Steiner - Teil 2 der ADF-Reihe
beschert dem Hörer eine völlig abgefahrene Mixtur aus Agentenaction und
Horror und läßt dabei den bereits ordentlichen Einstieg, "Das Blut des
Vlad", deutlich hinter sich.
Die Story
Die Story beginnt recht ungewöhnlich und zeigt auch gleich schon, wo der
Hammer hängt: In einer Irrenanstalt sucht der Antichrist höchstpersönlich
Hagen Obersohn auf, der während des 2.WK seine Vorliebe für medizinische
Experimente entdeckte. Dieser soll nun den Highlander Titus MacGyrn ins
Leben zurückrufen, damit dieser wiederum den Clan der MacWarwicks
erledigt, dem dem Teufel im Wege ist. Zur Seite steht dem verjüngten
Obersohn der völlig Irre Bruno, der ein recht destruktives Gemüt hat und
eine Spur der Verwüstung hinterläßt, die Nick Steiners Hang zu Schutt und
Asche fast noch übertrumpft.
Die Story ist genretypisch "straight-forward": ohne große Umschweife und
unnütze Ausschmückungen reiht sich eine aberwitzige Situation an die
nächste, so daß während der gesamten Spieldauer von 80 Minuten absolut
keine Langeweile aufkommt. Action wird hier groß geschrieben: Allein die
Total-Demontage des Pubs gegen Ende der ersten Seite läßt einen an bereits
erwähnten "Rodriguez-Style" erinnern. Die Story ist dermaßen abgedreht,
daß man wirklich meinen könnte, Robert Rodriguez hätte da weitergemacht,
wo er mit "From Dusk Till Dawn" anfing: Ein wüstes, doch stets
unterhaltsames Crossover! Ein "Sehr gut" für diese gelungene Mixtur.
Die Sprecher
Wie bereits im Vorgänger kann man allen Beteiligten den Enthusiasmus
anhören und keiner hat wohl die Perfektion eines Christian Brückner oder
Frank Glaubrecht erwartet. Horst "Ashley" Kurth macht seine Sache erneut
sehr gut, sein Partner Moddin "Steiner" Meyer als Knarren-As ebenso.
Oliver Leifels als durchgedrehter Bruno ist einmalig - die Worte "Kaputt
machen" bekommen dadurch einen tatsächlich sehr destruktiven Touch. Auch
Dennis Schulze als Titus bringt das Böse in (verfaulter) Menschengestalt
ausgezeichnet rüber. Und besonders erwähnenswert ist Wirt "Jaxx": Auch er
kann überzeugen.
Anders sieht es da leider bei den weiblichen Repräsentanten aus. Beispiel:
Shelly MacWarwick hat gerade einen Unfall mit ihrem Wagen gebaut, ein
Boogie-Biest mit dem Kühler zu einem unfreiwilligen Freiflug verholfen und
Nick Steiner springt, besser: läuft auch noch in "Matrix"-Manier über
ihren Wagen, als sie ihn aus Versehen fast überfahren hat. Dieser zielt
anschließend mit seiner Pistole auf die Frau im Wagen, da sie da noch
unter "Mordverdacht" steht. "Kommen Sie aus dem Wagen!" - doch statt
irgendwie schockiert, fertig oder sonstwie zu klingen, steigt die Gute aus
: "Ich bin Shelly MacWarwick - und Sie sind?". Hier ist noch ein wenig
Nachbesserungsbedarf, so daß die Sprecher diesmal nur knapp am "Gut"
vorbeigeschrammt sind.
Wirklich positiv ist, daß man sich die Kritik an der ersten Folge zu
Herzen genommen hat und die Sprecher diesmal "normal" sprechen und nicht
wie in Teil 1 irgendwie zu schnell. Der Weg ist definitv richtig.
Die Musik
Sehr gelungen. Sämtliche dramatischen Szenen werden passend und sehr gut
untermalt, was der ohnehin schon dichten Atmosphäre nochmals eine
Aufwertung verleiht. Dabei wurde auch hier auf cool, aber nicht zu stylish
gesetzt.
Die Effekte
Im Gegensatz zu Folge 1 auch hier eine deutliche Steigerung nach oben zu
verbuchen: Sämtliche Szenen werden mit einem superben Klangteppich
unterlegt, die Geräuscheffekte sind erstklassig und werden wunderbar
eingesetzt. Auch hier wird die eigentümliche
Tarantino-/Rodriguez-Atmosphäre erzeugt, sei es durch die Ballereien, in
Brand geschossene Molotow-Cocktails oder die Schlägereien. Es macht viel
Spaß, sich die entsprechenden Szenen vorzustellen - und dank der
gelungenen Geräuschkulisse (auch während der Erzähl-Parts!) gelingt dies
ohne Probleme!
Fazit
Mit dem "Hammer des MacGyrn" liefert die Hörfabrik in der Tat einen Hammer
ab: Die wüste Mixtur aus Horror- und Actionelementen, eingebettet in eine
überragende Klangkulisse und begleitet von cooler Musik, machen die Folge
sicherlich nicht nur für Hardcore-Hörspielfans empfehlenswert - wer eine
Mischung aus "Larry Brent" und der Unkonventionalität eines "From Dusk
Till Dawn" liebt, sollte hier zugreifen - und ich bin schon gespannt auf
Folge 3: "Die Uni-Zombies".