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Gruselkabinett - 158 - Das innerste Licht (Arthur Machen) (Titania Medien)

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Beschreibung:

London, 1894: Was hat es mit dem Verschwinden der bildschönen Agnes Black auf sich, die angeblich Opfer eines Verbrechens wurde? Der Schriftsteller Dyson wittert eine spannende Geschichte und kommt einem teuflischen Seelenhandel auf die Spur …

Dauer: 55.57 Minuten

Buch: Marc Gruppe
Lektorat: Dr. Daniela Gehrmann
Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
Aufgenommen im Titania Medien Studio, Fluxx Tonstudio und den Planet Earth Studios
Gemischt von: Kazuya c/o Bionic Beats
Mastering: Michael Schwabe, Monoposto
Cover-Illustration: Ertugrul Edirne
Layout: Doreen Enderlein

VÖ: 27.03.2020

Bestellnummer:
CD: 9783785781586




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Kommentare:

firefoxy (20.02.2021)
acquire (04.09.2020)



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  Kommentar von acquire :

Was für eine Geschichte! Doktor Blacks Ehefrau wird seit einiger nicht mehr gesehen und schon gibt es Gerüchte – die so stark eskalieren, dass der Arme keine Kundschaft mehr hat. Erzählt wird Dr. Blacks Geschichte von einem Schriftsteller, der seine Inspirationen in London findet. Entsprechend ist das Hörspiel inszeniert. Besagter Schauspieler trifft einen alten Freund, dem er von seinen Erlebnissen erzählt…

Kritisieren kann ich nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel Sätze, die aufgeschrieben sehr sinnvoll sind, aber in der wörtlichen Rede ein wenig unwirklich vorkommen. Ein Beispiel ist in Track drei und vier zu hören. Der Satz „Denn genau zur rechten Zeit starb mein Onkel.“ Hat noch einen Einschub vor „starb“ – und wurde auf zwei Tracks aufgeteilt, so lang ist der Einschub. ;)
Ich würde in der wörtlichen Rede auch einen Einschub bringen, aber dann den Satz nicht unverändert fortführen, sondern nochmal kurz einleiten. Zum Beispiel mit „da“: „Da starb mein Onkel.“ Vielleicht ist das nur mein Sprachgefühl. Das ist – wie gesagt – eine Kleinigkeit, über die ich stolpere, wenn ich das Hörspiel ganz genau höre und auf Details achte. Insgesamt sind die Dialoge sehr lebendig und überzeugend. Es werden nicht nur Worte, sondern auch Laute von sich gegeben und das ganze mit viel Liebe zum Detail vorgetragen. D.h. es wird sich sehr viel Mühe mit der Betonung gegeben. Insgesamt sehe ich die Titania Medien Hörspiele auch meistens als ein vertontes Buch an – zumindest inzwischen. Somit stört es mich nicht, dass einige Sätze unglaublich lang sind, sodass der Schauspieler merklich Mühe hat ihn vollständig mit der gewünschten Betonung vorzutragen. Mein Lieblingsbeispiel aus diesem Hörspiel:
So hätte ich es gesagt: „Da bleibt mir ja nur Ihnen von Herzen zu gratulieren.
Mr. Salisbury sagt: „Da bleibt mir ja nur Ihnen von Herzen zu dieser erfreulichen Wendung Ihres Geschicks zu gratulieren.
Ich kann daher gut verstehen, dass solche Dialoge, die eben auch kurz und knapp abgehandelt werden könnten und vor allem auf das Wesentliche beschränkt, nicht jedermanns Sache sind. Für mich sind sie ein Teil des Gruselkabinett-Konzepts: Nah an der Vorlage und an der Vorstellung, wie zur Zeit der Handlung gesprochen wurde. Nicht Kino für die Ohren, sondern ein Buch für die Ohren. Ein atmosphärisches Hörspiel, das versucht die Atmosphäre, die beim Lesen des Werks entstehen kann, hörbar zu machen.

Bitte nicht weiterlesen, wenn nicht zu viel – für meinen Geschmack – vom Ende verraten werden soll. Ich verrate jedoch (zunächst) nicht mehr, als bereits im Klappentext steht.

„Ein teuflischer Seelenhandel“ steht auf der Rückseite der CD. Wie üblich, habe ich die Inhaltsbeschreibung erst nach dem Hören des Hörspiels gelesen. Bei Hörspielen von Titania Medien greife ich blind zu, so wie früher bei Hörspielen von Europa. Die vorherigen Sätze und Satzteile gefallen mir sehr gut, weil sie nicht zu viel vom Inhalt verraten. Der letzte Satzteil hat mich etwas überrascht: „Seelenhandel“. Kann man es so nennen? Vielleicht. Vielleicht wurde das Wort „Seelentausch“ nicht verwendet, um nicht allzu viel zu verraten? Auf jeden Fall bin ich überaus froh, dieses Wort erst jetzt gelesen zu haben, sonst hätte ich das Hörspiel ganz anders gehört. Ohne das Wort war ich vom Ende hübsch überrascht.
Das gleiche wie über die Inhaltsbeschreibung kann über das Cover gesagt werden. Oder verrate jetzt ich zu viel?

Den Titel der Geschichte finde ich überaus gelungen. Cover, Inhaltsbeschreibung und Titel harmonieren wunderbar und zusammen verraten sie das Geheimnis des Dr. Black. Gerade der Titel und das Bild haben mich im Anschluss an das Hörspiel zum Nachsinnen angeregt.

Ich frage ich mich, wie Steven Black seine Frau überzeugt hat, seinen Wünschen zu entsprechen. Denn offensichtlich kannte sie die Risiken und bat ihn daher um etwas, das er schließlich tat, aber – sicherlich aus Liebe – erst sehr spät. Nach mehrmaligem Hören glaube ich nun zu Wissen, was der Grund für sein Ziel war, denn das Ziel bzw. das Ergebnis ergab für mich zunächst keinen Sinn. Abgesehen davon etwas zu schaffen, was noch keinem anderen gelungen ist.

Die Musik- und Geräuschkulisse ist wie gewohnt einmalig gut. Gratulation! Am Ende wird das inzwischen beliebte Stilmittel verwendet, die Monster/Geister/Dämonen (aus der griechischen Mythologie) oder eben geretteten Seelen noch einmal akustisch darzustellen. Das fand ich bei anderen Folgen hervorragend, hier jedoch fehl am Platz. Besonders verstörend fand ich, dass die gerettete Seele lacht. Das erinnert mich zu sehr an boshaftes Lachen und ich hätte eher ein erlösendes Geräusch erwartet. So etwas wie ein erleichtertes Seufzen. Im Hörspielfinale, als das Vorlesen der Aufzeichnungen endet, fand ich ein Lachen nicht so unangemessen, wie in den letzten Sekunden des Hörspiels. Ist aber nicht meine erste Wahl.

Die Sprecher sind allesamt sehr gut ausgewählt. Die etwas schnulzigen Dialoge werden passend charmant von Claus Thull-Emden und Patrick Mölleken präsentiert. Christoph Jablonka ist eine hervorragende Wahl für den mysteriösen Doktor, über den der Schriftsteller (Patrick Mölleken) immer mehr herausfindet. Claudia Urbschat-Mingues spricht perfekt die liebende Ehefrau und hat abgesehen vom Sprachanteil und vielen Lauten, die sie von sich gibt, für meinen Geschmack zu viel zum Lachen. In weiteren Rollen überzeugen Marc Gruppe, Tom Raczko, Axel Lutter, Matthias Lühn, Edda Fischer, Philine Peters-Arnolds, Bert Stevens, Ursula Wüsthof und Carmen Schulte.

Fazit
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte und interessante Darstellung der Ereignisse aus der Perspektive eines Schriftstellers. Gewohnt literarisch, gewohnt atmosphärisch inszeniert.


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