''Was für eine verrückte Geschichte - weiss Gott''. Larry Brent hat hier völlig Recht. Mit der Folge 17 und der zweiten neuen Geschichte läuft X-Ray3 zur Hochform auf.
Larry wird zusammen mit X-Ray7 nach Wien geschickt, um den flüchtigen Schwerverbrecher Boris Rakow einzufangen, der mit Hilfe der Hexe Marina geflohen ist. Dort arbeiten Sie mit Kommissar Egon Sachtler zusammen. Er hat es mit toten alten Frauen zu tun, die aber als junge Frauen, nur stark gealtert, identifiziert wurden. Der Hörer weiss, dass der Graf Paul von Cernay derjenige ist, der die jungen Frauen auf dem Gewissen hat, indem er sie in ein altes Ballkleid steckt, das magische Kräfte besitzt. Dies erfährt Larry dann auch bei Pater Koronil, während Ivan Anton Kipferl verhören soll, der ihn aber überlistet und betäubt. Unterdessen stellt Larry Brent Paul Cernay, der fliehen muss und während der Flucht verunglückt. Er wird durch Zufall durch Kommissar Sachtler festgenommen. Auf dem Revier dann klärt sich alles auf ...
Ich verate nicht alles, sonst ist die ganze Spannung und der wirklich witzige Ausgang der Story weg. Ortversetzte, aber zeitlich passende Sprünge führen hier einen Flair von John Sinclair-Roman ein, an dem ich Gefallen finde. Die Story ist sehr komplex und verstrickt und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt.
Sprechertechnisch schöpft man ebenfalls wie in der FOlge 16 aus dem VOllen. Aber ich möchte doch auf ein paar Stimmen eingehen. Eine Ideal-Besetzung ist Nico König als Paul Cernay. Passt einfach super und kommt toll rüber. Ebenfalls super: Henry König als Ivan Kunaritschew. Ihn fand ich schon vor 20 Jahren ;) super. Eine überraschende Leistung gibt Holger Mahlich als Pater Koronil ab, obwohl sein Monolog mit der Cernay-Familiengeschichte doch etwas langatmig ist. Man erkennt den Inspektor Cotta nur schwer wieder. Die Mädchentruppe, die zwei-drittel Opfer wird, ist meiner Meinung ein wenig laienhaft besetzt. Wolfgang Kaven kann diesmal als Sprecher ein wenig besser überzeugen, aber das kann immer noch um Längen besser werden.
Musikalisch ist die Folge nur gering besser als die FOlge 16. Auch hier werden statt Musik synthetische musikalische Effekte zwischen den Szenen eingespielt.
Das tut hier der guten Atmosphäre durch die wirklich genialen Hintergrundgeräusche keinen Abbruch. Diese sind absolut stimmig und das macht die Folge erst richtig gut. Nur in Tom's Bar würde ich es keine Sekunde aushalten: ständig kommt Amanda Lear vom Band ...
Fazit: Larry Brent in über 74 Minuten in einer atmosphärischen Höchstform. Auf diesem Level darf und kann es weitergehen (Folge 18 wird ja im Inlay mit 'Achtet auf Folge 18' angekündigt). Beim nächsten Mal sollte man bei der Masse an Kapiteln nicht nur 8 Tracks setzen, ist aber ein Europa-Quasi-Standard. Dies hier ist trotz der kleinen Schwachpunkte ein Kauftip und sicher das erste wirklich Highlight 2003.