Beschreibung:

Ein teuflischer Plan brachte Asmödäus, Dämon des Lasters, wieder unter die Lebenden. Sein Dasein verheißt Unheil und Verderben auf Erden. Und dieses Mal scheint es den Mächten der Finternis zu gelingen, der Menscheit endgültig ein Ende zu setzen. Wäre da nicht Jac Longdong, Bezwinger der Geisterwelt. Er schloss einen diabolischen Pakt mit Satan persöhnlich. Der Preis, sein Leben.
Dauer: 54.37 Minuten
Produktion: Russel & Brandon Company Buch, Regie, Musik: Wolfgang Strauss Cover Motiv: Timo Wuerz
VÖ: 07.07.2003
Bestellnummer: CD: 795402311 / MC: 795402211

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  Kommentare:
boxhamster (09.02.2005)
quatermass (21.01.2005)
maltin (21.08.2004)
acquire (02.07.2004)
messie09 (19.11.2003)
wunderklaus (10.09.2003)
skinny (01.09.2003)
spawnie (29.08.2003)
evil (25.07.2003)
haggi (13.07.2003)
chrizzz (10.07.2003)

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Kommentar von
wunderklaus
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Ingo Appelt meets Theresa Orlowski in South Park! Bölkstoff für die Ohren. “Jac Longdong”, die Persiflage, auf die die Welt nicht gewartet hat und die sich dennoch ungefragt und rotzfrech in den Hörspielmarkt drängte, legt mit der zweiten Folge “Helldriver” wiederum einen durch und durch pubertären, respektlosen, ungebremmsten Tripp nach Absurdistan vor. Damit bereichert die Serie die Szene um die Kategorie Splattertrash. Klar wird dabei keine Geschmacklosigkeit ausgelassen und so bietet Jac Longdong Tugendbolden und Stilwächtern jede Menge Angriffsfläche – kaum erschienen, schon mit einer Nomierung für die Goldene Gurke versehen. Man kann es sich also leicht machen und das Hörspiel auf seine Pupse, Fäkalwitze und Sexgrotesken, die unbestritten mannigfaltig vorkommen und auch überstrapaziert werden, reduzieren. „Das tut man nicht“ – Klappe zu, Affe tot? Freilich – die aseptischen Wertesysteme von TKKG, die leblose immergleiche Prosa eines John Sinclair und die künstlichen Harmlosigkeiten der ??? stören das Harmoniebedürfnis des Mainstream-Hörers weit weniger, sie ecken nicht an und belästigen nicht mit ungezogenen Unausgewogenheiten. Der aufgeschlossenere Hörer jedoch hält tapfer durch und kann an „Helldriver“ durchaus manches Bemerkenswerte entdecken. Denn ganz so erfolglos ist „Helldriver“ im Bestreben, Sinclair und andere Hörspielgötter anzupissen, dann auch wieder nicht. Stellenweise gelingt es zum Kringeln gut, die Tonalität gängiger Hörspiele zu persiflieren, z.B. wenn das getragen und überpointiert unheilschwanger gesprochene Intro die gekünstelte Dramatik von Horror-Intros verballhornt und dazu sprachliche Verkünstelungen einsetzt wie „Lange Schatten warfen die überfüllten Mülltonnen auf den grauen Asphalt“. Und was werfen Londons Schatten sonst noch so alles durch die Gegend? Köstlich auch, wie manche Sozialmilieus getroffen werden, wenn etwa das Gemetzel im MacFick einsetzt und kommentiert wird mit „Die Reinigungskräfte standen schon bereit daneben und warteten auf die Anweisungen des Filialleiters“ ...dann sieht man förmlich das Team von dauergrinsenden „Mitarbeitern des Monats“ mit Besen und Putzlappen vor sich. Noch trockener werden männliche Verhaltensweisen und Abziehbilder mit stoischer, fast sachlicher Sprecherstimme aufs Korn genommen, Beispiel: „Welcher Mann folgte nicht einer Frau, die voller Wollust mit der linken Hand ihren Busen knetete, während die andere Hand reibend den Schritt bearbeitete?“ Die völlige Unerotik, mit der dies gesprochen wird, ist so verdammt richtig. Und solche richtigen Momente gibt es einige. Mal ganz abgesehen von ausführlichen, engagiert geschriebenen Dialogpassagen und dem atemberaubenden Sound, der technischen Brillanz. Hier war beileibe nicht nur tumbes Unvermögen am Werke! Klar ist „Helldriver“ weit davon entfernt, eine durchwegs gelungene Parodie zu sein. Dazu flüchten sich die Macher zu häufig in platten Fäkalienhumor, und da ist alles dann auch fürchterlich vorhersehbar und langweilig. Besonders die sparwitzigen Namen (MacFick, Pauli Guckuck) sind sehr überdenkenswert. Jac Longdong will vielleicht einfach nur zu viel: absurde Situationskomödie sein, gleichzeitig die obercoole JackAss-Generation bedienen, das Horror-Genre parodieren und mit Sexjokes und Ballermann-Proll-Charme kokketieren. Viel hilft viel? Soll so eine möglichst breite Hörerschar angesprochen werden? Was immer er ist – dieser durchgeknallte Cocktail macht stellenweise ganz schön Spaß und hat verglichen mit sauberer und untadeliger Hörspielkonfektion eine ganz schöne Wucht. Wenn die Produktion sich also stärker fokussiert, insgesamt einen Gang zurückschaltet und die sprachlichen Stilmittel bedachter einsetzt, wird aus der präpontenten Halb-Parodie noch eine gelungene Comedy-Serie. Darauf könnt ihr, verfickt noch mal, einen lassen.


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