Schaffen es Maritim, mit dem alten Produzenten und der alten Musik an die geniale Reihe der 80er anzuknüpfen?
Audrey Bedfort kommt aus der Provinz nach London mit nichts in der Tasche. Wiederwillig nimmt ihre Halbschwester sie auf, aber nur, um Ihr einen Juwelenraub in die Schuhe zu schieben. Doch Audrey nimmt es auf ihre Kappe. Nach der Entlassung wird sie von der Halbschwester verhöhnt. Wäre Sie nicht Captain Dick Shannon in die Arme gelaufen, der sich in sie verliebt, wäre sie hilflos gewesen, denn Sie gerät in eine offene Rechnung zwischen Dan Torrington, dem Diamantenhändler und den beiden gefährlichen Männern Lacy Marshalt und Mr Malpas.
Die Mühe, die sich Maritim gegeben hat, hat sich gelohnt, denn hier erwartet einen eine wirkliche Krimi-Unterhaltung. Hinter der Serie in den 80ern bleibt man allerdings zurück. Diese war mit noch mehr Augenzwinkern produziert. Das fehlt hier. Hier erwartet einen eine Krimi-Umsetzung, die ohneweiteres auch jüngeren Hörern zuzumuten ist.
Sprechertechnisch sticht die eher unbekannte Steffi Kindermann als Audrey Bedford hervor. Rolf Jülich, einer meiner Lieblingssprecher, darf wieder einmal eine größere Rolle übernehmen. Er hat in den alten Wallace-Folgen auch schon viel zum Gelingen beigetragen - so auch hier in der Rolle des undurchsichtigen Torrington. Der Rest der Sprecher macht seine Sache ebenfalls gut.
Musiktechnisch hat mich die Rückkehr der alten und genialen Musik gefreut, die schon in der alten Serie vorhanden war. Neben Carsten Bohn's 80er Sounds sicher die beste Hörspielmusik.
Geräusche werden ebenfalls groß geschrieben. Hier habe ich keine alten Geräusche der 80er Serie gehört, wobei das natürlich kultig gekommen wäre. Hier sehe ich aber eine Weiterentwicklung - gut!
Fazit: Über eine Stunde gute Krimiunterhaltung im Stil eines Radiohörspiels.