Beschreibung:
1788 in Kisolova, einem Dorf in Serbien
Ein Wintereinbruch hindert Serge d'Ufré an der Fortsetzung seiner Reise. Im Haus der Familie des alten Gortscha findet er Schutz vor den Wölfen. und Gefallen an der schönen Zdenka. Der Hausherr selbst ist vor Tagen aufgebrochen, um den berüchtigten Vampir Alibek zu töten. Zuvor hatte er seiner Familie eingeschärft, ihn keinesfalls mehr einzulassen, wenn er nach einer festgelegten Frist komme, da er dann selbst zum Vampir geworden sei. Mit Ablauf der Frist begehrt Gortscha Einlass in sein Haus...
Dauer: 68.15 Minuten
Hörspieladaption und Regie: Marc Gruppe Musik: Manuel Rösler Produktion: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
VÖ: 05.07.2004
Bestellnummer: CD: 3937273042
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Kommentare:
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Kommentar von
wunderklaus
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Genussvoller Vampirgrusel aus dem Hause Titania. Als Vorlage dient der weniger bekannte Roman von Alexej Tolstoj. Als der Graf und Sohn eines Großgrundbesitzers die Schauernovelle schrieb, stand er ganz unter dem Eindruck der russischen Revolution, nach der er 1917 aus seiner Heimat nach Berlin und Paris floh. So ist „Die Familie des Vampirs“ nicht zuletzt als politische Reflexion zu verstehen: der Blutsauger als Allegorie auf radikale Elemente, die der herrschenden Ordnung die Lebenskraft entziehen. Das Titania-Team enthebt das Buch dieser verstaubten Polemik und konzentriert sich weitgehend auf den Horror-Aspekt der Story, die überaus spannend von den Begebenheiten in dem Haus eines abgelegenen Dorfes erzählt, in dem der Held Serge d’Ufre Unterschlupf vor der kalten Winternacht findet. Ein Mitglied der Gastgeberfamilie nach dem Anderen fällt dem Vampirismus anheim. Serge gelingt in letzter Minute die Flucht nach Frankreich. Lediglich im Schlussteil des Hörspiels wird, wie im Roman, die Parallele vom Vampirismus zur französischen Revolution gezogen. Dies ist legitim und trägt ein wenig literarisches Zeitcolorit bei. Nicht ohne Pikanterie ist dabei, dass sich Alexej Tolstoj später flammend zum Bolschewismus bekannte. Er machte sich fürderhin für kommunistische Ideen stark und veröffentlichte tendenziöse Texte. Zu den Hauptwerken des engen Freundes von H.G. Wells zählen unter anderem „Iwan der Schreckliche“ und der unvollendete Roman „Peter der Große“, für den er von Stahlin höchstselbst ausgezeichnet wurde. Eine tolle Tat von Titania, im allgemein grassierenden Vampir-Fieber, dem die Hörspiele-Industrie seit einigen Monaten verfallen scheint, diesen weniger bekannten Stoff aufgegriffen und einem neuen Publikum zugeführt zu haben. Das Hörspiel ist überaus prominent besetzt (Daniela Hoffmann, Regine Lemnitz, Peer Augustinski, Friedrich Schönfelder) und bereitet von Anfang bis Ende wohliges Gruselvergnügen auf hohem Niveau.
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