Mit der Folge „Die Rückkehr des Hexenmeisters“ starten die beiden Wuppertaler-Meteore, Sascha Gutzeit und Nikolaus Hartman, eine neue Fantasy-Action-Serie. Die Geschichte, die aus der Feder von Kai Meyer stammt und als Buchform im Loewe Verlag erschienen ist, schreit quasi nach einer Umsetzung in Hörspielform. Diesem Ruf ist Meteor gefolgt und hat sich an die Umsetzung gemacht, mit Erfolg.
Die Geschichte um die vier Freunde, die in Giebelstein – einem alten Dorf mit viel Geschichte – wohnen, ist sehr spannend erzählt und sprachlich gut umgesetzt. Der Story verfolgt man gespannt und mit ein wenig schaudern. Zwar sind fliegende Fische mit großen, reißerischen Zähnen ein wenig übertrieben aber in Anbetracht dessen, daß es sich um eine Fantasy-Serie handelt, passen diese hier gut rein.
Das junge, nach Abenteuer suchenden Team wird gut und sicher umgesetzt, wobei Kyra (Chiara Ferraù) sich klar hervorhebt. Gekonnt setzt Ferraù die junge, tapfere Anführerin der Freunde in Szene. Auch Nils (Marco Sand), den Kyra seit der Kindergartenzeit kennt, überzeugt. Ein wenig schüchtern dagegen wirken die Stimmen von Lisa (Angela Del Vecchio) und Chris (Christian Pfadenhauer). Zwar ist bei beiden Sprechern ein Ablesen der Texte nicht zu erkennen aber eine gewisse Unsicherheit ist schon hörbar. Sehr überzeugend ist Daniela Hoffmann (Synchronstimme von Julia Roberts). Sie spricht die Tante Kassandra und dieses macht sie wirklich sehr gut. Sie klingt in den mystischen Szenen wirklich sehr geheimnisvoll und düster, kann aber auch die lustigeren Stellen gut umsetzen. Auf jeden Fall ein guter "Fang" der Firma Meteor. Ein kleines Manko bilden die drei Hexen. Sie könnten um einiges düsterer und von der Stimme her böser sein. Ihr Meister Abakus hingegen wurde mit einer technisch verzerrten Stimme gut ins Hörspiel gebracht. Ein sprachliches Highlight stellt Andreas von der Meden dar. Er übernimmt den Part des Erzählers und diese Aufgabe gelingt ihm vorzüglich. Ein Profi, wie von der Meden, erzielt mit seiner Stimme gekonnt die Atmosphäre, wie sie in einem Fantasy-Action-Hörspiel vorherrschen sollte.
Die Musik ist absolut lobenswert. Sascha Gutzeit hat hier - neben der Musik der Horror-Serie – erneut gezeigt, daß es ihm an Vielseitigkeit nicht mangelt. Die Titelmusik entwickelt sich zum wahren Ohrwurm und stellt einen hohen Wiedererkennungswert der Serie dar. Musikalische Zwischensequenzen sind ebenso gekonnt komponiert und eingesetzt. Der Sound kommt satt zur Geltung und verstärkt somit die Vorstellungskraft.
Die Effekte sind akzeptabel wobei der Showdown ein wenig effektiver hätte dargestellt werden können.
Ein Blick aufs Cover verrät spontan, daß es in dieser Serie mystisch zugehen wird. Die Neugierde wird geweckt, was durch den passenden Titel der Serie und der finster dreinschauenden Hexenmeister hervorgerufen wird.
Fazit:
Mit Sieben Siegel wurde eine neue Hörspiel-Fantasy-Serie, geboren. Die erste Folge „Die Rückkehr des Hexenmeisters“ stellt die Serie gekonnt vor und mach neugierig auf weitere Folgen. Auch wenn einige Sprecherleistungen noch nicht zu 100 Prozent ausgeschöpft sind, so sollte das neue Team eine Chance des Zusammenwachsens bekommen. Liebhaber aus den Fantasy-Reihen werden diese Serie ganz bestimmt für sich gewinnen und mit Sicherheit auch viele andere Hörer, die Spaß an spannenden und gutgemachten Hörspielen haben.