Prof. van Dusen und das seltsame Foto...
"Die Mafia – ein Unterwelt-Phänomen, eine Organisation des professionellen Verbrechens – für derart banale Formen der Kriminologie pflegt ein Professor van Dusen sich bekanntlich nicht zu interessieren", gab eben dieser noch hochnäsig von sich, bevor ihn äußere Umstände zu einem Meinungsumschwung bewegten. In der 35. Straße werden van Dusen und Hutchinson Hatch in eine Kutsche gezerrt und in das Quartier des ermordeten Mafia-Bosses Pasquale Malavita verschleppt. Nun entwickelt die Denkmaschine ein nicht ganz uneigennütziges Interesse, herauszufinden, wem es gelungen war, den äußerst gut bewachten Mafia-Boß zu erschießen.
Die Prof. van Dusen Hörspielserie gehört sicherlich zu den besten Hörspielserien in Deutschland. Ich kenne einige Folgen erst seit ungefähr einem halben Jahr. Die Serie ist charmant, witzig, pfiffig. Van Dusen löst die Kriminalfälle, die teilweise bizzar, häufig ungewöhnlich sind, meist auf geniale Art und Weise. Dabei wird er immer von Hutchinson Hatch begleitet, er ist Freund, Mitarbeiter und Chronist des Professors gleichzeitig. Die Kombination dieser beiden Figuren und die ermittlungsmethoden des Professors erinnern an die Sherlock Holmes Geschichten. Allerdings sind die Kriminalfälle selbst des öfteren besser als bei Holmes!
Die sechste Folge der Reihe ist wieder ein absolutes Highlight geworden! Dem Hörspielhörer wird eine sehr interessanter, komplexer, teils bizzarer Mordfall präsentiert, den der Professor auf genial-kultige Art und Weise löst. Ein Foto, dass während der Mordtat gemacht wurde, spielt dabei eine wichtige Rolle. Auch witzig: Die "Denkmaschine" muss erst durch eine Entführung gezwungen werden, den Fall anzunehmen...
Für einen erheblichen Teil des Hörvergnügens ist sicherlich das hervorragende Sprecher-Ensemble verantwortlich: Friedrich W. Bauschulte spricht die Denkmaschine Prof. van Dusen. Klaus Herm spricht den Hatch. Beide sind erstklassige Sprecher für ihre Rollen. Auch die zahlreichen Gastrollen sind meistens sehr gute Sprecher. Der eine oder andere Gastsprecher kommt mir bekannt vor. Auch die Zwischenmusiken wissen wieder zu gefallen.
FAZIT: Ein weiteres Highlight der "van Dusen – Reihe". Aufgrund der vielen Highlight-Folgen innerhalb der ganzen Serie ist es sicherlich schwierig eine konkretere Einordnung vorzunehmen, zur Zeit zählt der "Mafia-Mord" für mich zu den TOP-5-Folgen der gesamten Serie!! Diese Folge werde ich mir sicherlich noch sehr häufig anhören!
ANMERKUNGEN zur Serie: Die Figur des Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen genannt Die Denkmaschine, geboren am 2. März 1846, wurde um 1900 von dem amerikanischen Schriftsteller Jacques Futrelle erfunden. Van Dusen verkörpert den Inbegriff des modernen Wissenschaftlers, der nebenbei eine Passion für das Aufklären von verzwickten Verbrechen hegt. In Deutschland wurde die Figur vor allem durch die Radio-Hörspiele von Michael Koser bekannt. Diese basieren nur zu einem kleinen Teil auf den Erzählungen von Futrelle. Die meisten Fälle entstammen der Feder von Michael Koser. Der Schriftsteller Futrelle starb 1912 auf der Titanic.