Erster Eindruck: Ein neuer Feind betritt die Bühne
Don Haris ist immer noch nicht vollständig mit seiner Macht und seiner Vergangenheit vertraut, als eine Vision nach Spanien ruft. Dort wartet schon ein Bote der geheimnisvollen Elektra auf ihn. Doch auch finstere Mächte wissen, wo Don Harris sich aufhält. Was ist das Geheimnis des schwarzen Amuletts?
"Don Harris Psycho-Cop" kehrt nach längerer Pause in die Hörspielregale zurück- neu ist auch der Vertrieb von Universal. Offensichtlich hat die Abwesenheit dem Hörspiel nur gut getan - die sowieso schon gute Serie ist hörbar erstarkt. Mir gefällt dieser gelungene Mix aus Mystik und Realität, der ganz anders ist als beispielsweise "John Sinclair", obwohl beide Reihen von Jason Dark geschrieben und von Oliver Döring produziert wurden. Don Harris wirkt insgesamt reifer, erwachsener, aber auch vielschichtiger. Erst langsam kommt der Hörer hinter die Geschichte der einzelnen Charaktere, die dabei wesentlich besser durchleuchtet und vorgestellt werden. Ruhiger geht es auch zu, hintergründiger, aber genauso spannend. Begeistert war ich besonders von dem tollen Intro und der Schlusssequenz - beide wecken große Erwartungen, die absolut erfüllt werden. Don Harris grenzt sich stark von anderen genretypischen Serien ab und schafft etwas Neues, und so habe ich dem "schwarzen Amulett" sehr gerne gelauscht und kann es nur weiterempfehlen.
Erzähler der Serie ist Douglas Welbat, der zwar insgesamt sehr überzeugend ist, manchmal aber etwas langsamer hätte sprechen können, um die Spannung noch mehr zu steigern. Wunderbar ist Claudia Urbschat-Mingues, die Elektra mit vielen Facetten ausstattet und von geheimnisvoll bis eindringlich eine große Bandbreite abdecken kann. Katrin Fröhlich, die die Azucena spricht, schafft es ebenso, ihren Charakter glaubhaft erscheinen zu lassen und verleiht ihr die nötige Härte und Abgebrühtheit. Mit dabei sind auch Oliver Feld, Frank Glaubrecht und natürlich Dietmar Wunder als Don Harris.
Auch in Sachen Akkustik grenzt sich Don Harris deutlich vom "großen Bruder" John Sinclair ab: Die Musik ist eher dezent im Hintergrund und bei weitem nicht so knallig, die Sounds sparsamer und nicht so dominant. So entsteht eine ganz eigene, untypische Atmosphäre, die wunderbar zu der Geschichte passt.
Das Cover wurde ebenfalls leicht überarbeitet. Auch wenn es etwas computergeneriert wirkt, ist es passend und verstrahlt ein leichte Mystik. Das Booklet ist klein, aber ausreichend und enthält alle nötigen Informationen
Fazit: "Don Harris Psycho-Cop" in neuem Glanze, etwas anspruchsvollere, aber immer noch lockere Mystery auf hohem Niveau. Danke, dass der Serie noch eine Chance gegeben wurde!
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