Man mag über die Macher der Hörspiele denken, was man will. Man muß aber fairerweise sagen, dass sie mit diesem Hörspiel überraschen.
Die Schulklasse von Frau Beate Steckelbrock (was für ein Name!) ist mit dem Führer Manfred Panke im Watt. Aber etwas geht vor, denn als Bernd abends etwas anbringt, wird er von etwas gefressen. Als die Schulklasse am nächsten Tag im Watt ist, kommt sie komplett um - alle gefressen von riesigen Würmern. Zur gleichen Zeit ist Panke mit der Biologin Ursula Holste-Oppermann im Watt, um Proben zu nehmen. Sein Hund Hasso ist sehr nervös. Als ihnen etwas komisch vorkommt, gehen Sie zu Johann, der im Leuchtturm wohnt und sich komisch benimmt. Die Quittung kommt: er wird auch von den Würmern angegriffen und verliert die Beine - tot. Die Lehrerin kommt über das Watt gelaufen, schafft es sogar noch bis zum Leuchtturm und stirbt dort. Und Hass, Pankes Hund, muss auch dran glauben. Panke und die Biologin retten sich in den Leuchtturm und entdecken unter ihm einen alten Nazubunker mit Fässern voll Gift, dass die Mutation der Würmer auslöst. Auf See wir ein Tanker, dier Xerxes von den Würmern angegriffen, ein Tanker, der das Gift an Board nehmen sollte. Das alles entpuppt sich als Komplott des Dorfes. Sudhoff, der Koordinator des Komplotts, taucht mit einem Hubschrauber auf und will die beiden lästigen Zeugen loswerden. Aber da taucht die Mutter des am Anfang getöteten Bernd auf und zwingt Sudhoff in eiskalter Selbstjustiz-Manier nach draussen zu den Würmern.
Ende: Bernds Mutter werden die Gifte im Bunker gezeigt und sie tritt in selbiges und verwandelt sich in ein Monster, was Panke und die Biologin tötet...
Alternatives Ende: Die drei Überlebenden retten sich in Sudhoffs Helikopter und fliegen über die Xerxes. Die Würmer haben den Tanker umgeworfen und zum Kentern gebracht - das auslaufende Öl hat sie getötet.
Die Story ist voll Action und gut umgesetzt. Es passiert wirklich viel. Natürlich wären Meteor nicht Meteor, wenn es das erste Ende nicht gäbe: Trash, zu plötzlich und würde keine Mutation erklären, sondern die Wirkung eines Wundertranks. Das alternative Ende ist da schon besser und schlüssiger, obwohl man daraus wohl keinen zweiten Teil basteln kann.
Aber ich bin froh über die beiden Enden. Hätte es nur das reguläre Ende gegeben - ich wäre enttäuscht gewesen. Aber hier ist sicher der persönliche Geschmack entscheidend.
Der Plot ist sehr gut gewählt und dank der guten Geräusche fühlt man sich dort auch immer hinversetzt. Das ist gelungen.
Wenn ich einen Film zu suchen habe, dem die Geschichte nahe kommt, dann ist es 'Im Land der Raketenwürmer'. Die spielt allerdings in der Wüste (Amerika) und das wurde hier aufs Watt umgeschrieben und eine Erklärung für die Würmer gibt es auch.
Die Sprecher sind auch überzeugend. Vor allem Utz Richter als Sudhoff und Thomas Danneberg als Panke sind überzeugend. Die Verpflichtung von professionellen Sprechern zahlt sich hier aus, wenn man sie mit einer guten Story kombiniert. Auch der Rest ist gut. Witzig ist, dass trotz 'älterer' Sprecher die Schulklassenszenen gut gelungen sind. Man hat tatsächlichen den Eindruck, es wären ein Duzent Kinder im Watt.
Als Musik wird uns die bekannte Meteor-Mukke serviert. Allerdings hatte ich beim Hören das Gefühl, dass hier Szenenlang zwei bis drei Mal die gleiche Musik eingeblendet wurde. Diese wurde auch meines Empfindens zu hektisch eingeregelt. In anderen Szenen wie der Tötungsszene kam der Rocksound ganz gut und auch wurden in einigen Szenen atmosphärische Klänge gut eingesetzt.
Ich bete, dass in Zukunft alle Geschichten so sind. Nach dem Tiefpunkt der Serie mit Folge 6 ('Der Pfarrer mit den Laseraugen') hat man hier ein sehr gutes Hörspiel hingelegt. Ob das eine Eintagsfliege ist oder ob man das Niveau halten kann wird Folge 8 zeigen, die zeitgleich erschienen ist: 'Blutleer im Elektro-Kerker'.
Fazit: Gute Folge, die auch die Leute reizen könnte, die bisher nicht so von den Meteor-Hörspielen begeistert waren. Von meiner Seite aus, auch technisch die bisher stärkste Meteor-Folge.