Nach dem Blutschloß und dem Blutrausch ist nun also das Blutmoor an der Reihe. Sehr originell möchte man fast sagen, auch wenn zu Glück wenigstens einige Folgen zwischen dem Blutschloß und dem Blutrausch positioniert wurden. Aber dieser Vorwurf ist keinesfalls an R&B gerichtet, sondern an den Verfasser der Heftromane, die so arg reisserisch betitelt wurden.
Der Zufall hat in der einschlägigen Heftliteratur eine Art Sonderstatus und daraus ergeben sich die kuriosesten Romane. Kollege Sinclair z.B. wurde schon auf Klassentreffen, Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern in Dämonien hineingezogen, die seine ganze Konzentration forderten. Der Fall *Todesschrei aus dem Blutmoor* ist ebenso aufgebaut und lt. dem Erzählstil des Hörspieles keine PSA-Akte.
Larry, Iwan und Morna wollten sich eigentlich nur mit ihrem Freund Jeff treffen und sind damit schon mitten in mysteriösen Vorkommnissen um einen uralten Fluch, der über Generationen weitervererbt wird, einen vefallenem Haus im Moor und einem gehüteten Familiengeheimnis. Die Zufälle spielen in dieser Geschichte eine übergeordnete Rolle, die in ihrer Intension zwar arg unglaubwürdig erscheinen, aber zum Spannungsaufbau der Geschichte beitragen.
Es folgte das komplette Brett aus Mordopfern, ungläubigen Polizisten, seltsamen Schankwirten, alten Magiern, gegen Laserstrahlen resistente Moormonstern, Spiegelfechtereien. Der Höhepunkt zieht sich effektvoll und spannend über die Hälfte des Hörspieles mit ausladender Geräuschkulisse, bietet am Ende allerdings nur eine redseelige Auflösung. Kurzweilig ist der Fall aber auf jedenfall. Anzumerken ist allerdings das Morna so richtig machomäßig aus der Ereignissen herausgehalten wird, dafür aber als Objekt für Begierden herhalten muß, was ein bisserl arg 70er-Zeitgeist darstellt.
FAZIT: gute Geschichte, die mit etwas zuviel Zufall und alten Klischees aufwartet... 4 Sterne
