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Gruselkabinett - 154 - Tropischer Schrecken (William Hope Hodgson) (Titania Medien)

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Grusel und Horror - Grusel und Horror
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Beschreibung:

In tropischen Gewässern 1899: Ein fehlender Deckel auf einem Fass voller Salzfleisch löst an Bord der Vier-Mast-Bark "Glen Doon" eine tödliche Kettenreaktion aus, deren Ausmaß die gesamte Besatzung auslöschen könnte…

Dauer: 46.03 Minuten

Buch: Marc Gruppe
Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
Aufgenommen im Titania Medien Studio, bei Advertunes & den Planet Earth Studios
Gemischt von: Kazuya c/o Bionic Beats
Mastering: Michael Schwabe, Monoposto
Cover-Illustration: Ertugrul Edirne
Illustrationen: Firuz Askin
Layout: Doreen Enderlein

VÖ: 29.11.2019

Bestellnummer:
CD: 9783785780541




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Kommentare:

acquire (21.09.2020)



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  Kommentar von acquire :

Wahnsinn! Dieser Titel, die Coverillustration und die Inhaltsangabe! Den Titel finde ich am wenigsten Spannend, doch die Einordnung (Tropen) hat meine Neugier geweckt: Endlich mal wieder nicht Europa oder die USA! Trotzdem bleibt es eine typisch westliche Erzählung. Das Cover verrät am Meisten vom Inhalt und zeigt den tropischen Schrecken wahrlich beeindruckend. Die Inhaltsangabe finde ich äußerst raffiniert, da sie nicht zu viel verrät. Gleiches gilt für die Hörspielumsetzung: Nachdem der Schrecken wütete und der Protagonist (Christian Stark) in Ohnmacht gefallen ist, wird der Rest des Hörspiels (Track 24+) aus der Perspektive eines Kapitäns (Thomas Balou Martin) beschrieben, der den Protagonisten aus seiner Ohnmacht verhilft.

Die Geschichte ist sehr fokussiert und simpler Actiongrusel, vergleichbar mit Groschenromanen. Wie ich finde eine willkommene Abwechslung im Gruselkabinett! Wem es nicht genug ist, sich bis zu 45 Minuten mit der auf dem Cover dargestellten Szene zu beschäftigen – actiongeladener Horror oder indirekter, sanfter Grusel – sollte eher zu anderen Hörspielen greifen.
Der angesprochene Kniff des Perspektivenwechsels bringt Abwechslung in die Geschichte und nach der ganzen Action entspricht diese Hälfte dem eigentlichen Gruselkabinett-Stil. Viel Neues wird nicht in Erfahrung gebracht. Da ist etwas schade, aber immerhin bildet es einen guten Rahmen für die geschichtliche Einordnung.

Abgesehen von der sehr einfach gestrickten Geschichte, die einem manchmal wundern lässt, wie entspannt einige Beobachter das Seeungeheuer kommentieren, fand ich nur einen Satz in Track 22 unglücklich formuliert, den Christian Stark als Erzähler vorträgt: „[…] Dass die Zeit schneller vergehen möge und eine Entscheidung herbeigeführt werden würde, welches Schicksal uns nun eigentlich bestimmt war.“ Positiv: Es gibt keine „würde“-Doppelung, aber der Satz ist trotzdem etwas unglücklich – und mein einziger Kritikpunkt in diesem Bereich.

Ein Highlight ist das musikalisch fulminant umgesetzte Ende. Grandios, sowas liebe ich. Zum Abschluss ist das Monster nochmal zu hören. Darauf hätte ich lieber verzichtet und einem noch ein wenig dem Ausklingen der Musik gelauscht – oder der Stille. Die Musik war stark genug, dass ich auf dieses Stilmittel (einmal mehr) lieber verzichtet hätte. Das mag aber auch an meinem Geschmack liegen, denn für diesen hätten die exzellenten Monstergeräusche am Ende kurz und knapp gereicht: Den Anfang finde ich da zu viel des Guten, ab dem Wasserplatscher (bzw. ab der 8. Sekunden des 40. Tracks) passt das wieder ganz wunderbar. Der Vorteil der vielen einzelnen Tracks: Wer sein abspielgerät programmieren kann, hat die Möglichkeit Tracks zu überspringen, die man nicht hören mag. So kann auch nur jeweils einem von zwei unabhängig voneinander hörbaren Abschnitten gelauscht werden (Perspektivenkniff sei Dank). Der Informationsverlust kann durch einmaliges vollständiges Hören ausgleichen werden oder durch ein klassisches Gespräch mit einer/m anderen Hörer/in, die/der den Rest kennt.

Der Protagonist Tom Thompson wird gewohnt dramatisch und schwerwiegend von Christian Stark gesprochen – in Szene als auch als Erzähler. Dirk Petrick als Joky ist eine Glanzleistung! Dies ist für mich seine bisher ausdruckstärkste Rolle und beste Leistung! In Nebenrollen sind Marc Gruppe, Gerhard Fehn, Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Peter Weis, Valentin Stroh und Helmut Zierl zu hören.
In der zweiten Hörspielhälfte glänzen Thoman Balou Martin und Rainer Gerlach (, der etwas umständlich über den Namen des Protagonisten sprechen muss, – ob er (die Rolle, nicht der Sprecher) sich immer erklären muss?). In der zweiten Hälfte vermisse ich Laute von den anderen Seemännern. Schade! Das hat mir in der ersten Hälfte besser gefallen.

Fazit
Ein ungewöhnlich fokussierter und actionreicher Eintrag ins Gruselkabinett mit hervorragenden Sprechern, Musikstücken und vor allem Geräuschen. Das Hörspiel ist zweigeteilt für mehr Abwechslung oder zwei verschiedene Vorlieben: Dem Actionfan sind Kapitel 1 bis 23 und 40 gewidmet und dem des seichten Grusels Track 24 bis 39.


 
 
 


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