Inhalt:
1968 befragt Erika Runge Menschen im Ruhrgebiet und interessiert sich für ihr Leben und ihre Arbeit. Damals steckt die Bergbauregion schon ein Jahrzehnt in der Krise. Aus den Interviews entstehen die berühmten „Bottroper Protokolle“.
1968, als im „Kursbuch" und anderswo der Tod der Literatur eingeläutet wurde, geht Erika Runge mit Mikrofon und Tonbandgerät den Veränderungen im Ruhrgebiet nach. Dann erscheint ihr Buch mit den transkribierten Tonbandprotokollen und Martin Walser schreibt im Vorwort: „Alle Literatur ist bürgerlich. Bei uns. Auch wenn sie sich noch so antibürgerlich gebärdet. Arbeiter kommen in ihr vor wie Gänseblümchen, Ägypter, Sonnenstaub, Kreuzritter, Kondensstreifen. Arbeiter kommen in ihr vor. Mehr nicht. Hier in diesem Buch kommen sie zu Wort. Wer diese Aussagen gelesen hat, wird sich wünschen, dass Erika Runge sich wieder auf den Weg macht mit ihrem Tonbandgerät, um weitere Bottrops aufzunehmen, weitere von böser Erfahrung geschärfte Aussagen, weitere Seufzer, Flüche, Sprüche und Widersprüche, weitere Zeugnisse einer immer noch nach minderem Recht lebenden Klasse." In ihrem Buch „Bottroper Protokolle" ist zu lesen, was die Menschen im Ruhrgebiet Erika Runge aufs Band gesprochen hatten; in der Hörfunksendung sind diese Tonbänder zu hören, authentische Zeugnisse, Geschichten, in denen Geschichte sich dokumentierte.
Redaktion:
Imke Wallefeld
Produktion:
SWR/NDR
Jahr:
1968

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